Wechsel in Grellingen

Die Gemeinde begrenzt ihre Unterstützungsgelder und schmiedet Zukunftspläne – unter welcher Leitung ist noch offen. Gemeindepräsident Hans-Peter Hänni tritt zurück.

Sesselrücken: Dany Hugelshofer rückt nach für Hans-Peter Hänni und Christian Richli ist seit Anfang dieses Jahres neu im Gemeinderat von Grellingen (v.l.). Foto: Bea Asper
Sesselrücken: Dany Hugelshofer rückt nach für Hans-Peter Hänni und Christian Richli ist seit Anfang dieses Jahres neu im Gemeinderat von Grellingen (v.l.). Foto: Bea Asper

Hans-Peter Hänni schenkt sich zu seinem bevorstehenden 70. Geburtstag Zeit. Deswegen entschied er, sich aus der Politik zurückzuziehen, das Gemeindepräsidium abzugeben und seinen Wohnwagen reisefertig zu machen. Er habe auf Ende Juni seine Demission eingereicht, teilte er am Dienstag der Gemeindeversammlung mit. Er gehe mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge, sagte er im Gespräch mit dieser Zeitung. «Durch die finanziell angespannte Lage war das Amt anspruchsvoll und intensiv, es ging manchmal turbulent zu und her.» Dass man der Entwicklung der steigenden Sozialhilfekosten ausgeliefert war, drückte auf die Stimmung. «Und doch, ich blicke auf eine tolle Zeit zurück», resümiert Hänni. Zehn Jahre lang hat er sich für die Belange der Gemeinde eingesetzt und hart verhandelt mit dem Regierungsrat. «Dieser hat uns dann zwar finanziell unterstützt, doch eine Steuererhöhung aufgebrummt und die konnten wir leider noch nicht wieder rückgängig machen», meinte Hänni. Ob er mit der Gemeindeinitiative höhere Ausgleichszahlungen für Grellingen bewirken kann, ist im Parlament noch hängig.

Für seinen frei werdenden Gemeinderatsitz hat Hänni Ersatz gefunden. Der 34-jährige Informatiker Dany Hugelshofer hat sich zur Verfügung gestellt. Erst vor kurzem ist es in der Exekutive bereits zu einem Wechsel gekommen. Pierre Comment war zurückgetreten und Christian Richli ist in stiller Wahl gewählt worden. Wer das Präsidium übernehmen will, werde sich nach der Ausschreibung weisen, sagte Hänni.

An der Gemeindeversammlung vom Dienstag brachte der Gemeinderat – zum eigenen Erstaunen - alle Geschäfte reibungslos durch. Ein Tag zuvor hatten die Burger Widerstand angekündigt gegen den Zonenplan Landschaft. Doch dieser wurde dann diskussionslos genehmigt. Damit fand eine jahrelange Planung ihr Ende.

Weiter gab die Versammlung grünes Licht für die Umnutzung von Gemeindeland. Der Gemeinderat möchte im Gebiet Langimatt einige Tausend Quadratmeter Land frei geben für den Bau von Mehrfamilienhäusern mit Wohnungen im höheren Segment. Mit den geschätzten Einnahmen von 1,5 Millionen Franken durch den Landverkauf soll die Gemeinde endlich wieder die Möglichkeit haben, in ihre Infrastruktur zu investieren, sagte Ressortchef Stephan Pabst. Eine Option sei, den angrenzenden Sportplatz aufzuwerten mit dem Bau eines Garderobengebäudes an der Örtlichkeit des Militärdepots. Der Gemeinderat hat die Ankurbelung der Bautätigkeit in Grellingen als Ziel formuliert und erhofft sich durch das Bevölkerungswachstum Mehreinnahmen bei den Steuern. Die Versammlung stimmte der Umzonung klar zu.

Die 44 Stimmberechtigten verabschiedeten zudem ein neues Reglement, mit dem die Gemeinde ihre Zusatzzahlungen bei den Ergänzungsleistungen kürzen kann. Der Kanton Basel-Landschaft hat die EL-Obergrenze per Januar 2018 auf 200 Franken pro Tag festgelegt. Dieser Betrag sinkt in den nachfolgenden Jahren jeweils um 10 Franken und bleibt ab 2021 bei 170 Franken pro Tag. Damit können höhere Forderungen auf die Gemeinden zukommen. Diese haben aber die Möglichkeit, die von ihnen auszurichtenden Zusatzbeiträge zu begrenzen. Grellingen setzt dies um mit dem neuen Reglement.

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