Was wird aus dem Laufner Militärspital?

Das Krankenhaus in Laufen schliesst bald die Tore. Was mit dem Spital unter dem Spital passiert, ist noch nicht klar.

Militärspital: Das unterirdische Spital in Laufen besteht seit dem Jahr 1986. Viel hat sich dort seit der Gründung nicht verändert. Foto: Kenneth Nars
Militärspital: Das unterirdische Spital in Laufen besteht seit dem Jahr 1986. Viel hat sich dort seit der Gründung nicht verändert. Foto: Kenneth Nars

Unter dem Spital Laufen sieht es ähnlich aus wie vielerorts in der Schweiz. Auf einer grossen, weit verzweigten Fläche befindet sich ein unterirdisches Krankenhaus. Während des Kalten Krieges errichtete der Bund für den Notfall landesweit 94 solcher Einrichtungen. Genutzt wurden die Spitäler seit ihrem Bau jedoch kaum.

In beiden Basel existieren derartige Spitäler unter dem Unispital, dem Claraspital sowie unter den Spitälern in Liestal und Laufen. Im Laufentaler Hauptort stellt man sich in diesen Tagen die Frage, wie es mit dem unterirdischen Krankenhaus weitergeht. Das Laufner Spital geht Ende Jahr zu und wird durch ein ambulantes ­Gesundheitszentrum ersetzt. Dieses wird zuerst in den Räumlichkeiten des aufgegebenen Spitals einquartiert sein. Nach drei Jahren soll das Zentrum an einen zentraleren Standort in Bahnhofsnähe verlegt werden.


Unterirsisches Spital als eine Art Depot genutzt
Das Kantonsspital Baselland (KSBL) nutzte das unterirdische Spital in Laufen als eine Art ­Depot. «Wir haben unser Zentrallager im unterirdischen Laufner Spital schon geräumt», sagt KSBL-Sprecherin Anita Kuoni. Der Zustand des Spitals unter dem Spital sei gut, versichert sie. «Das Spital wurde durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterhalten, damit es in einer Notsituation innerhalb weniger Tage einsatzbereit sein kann.» Dasselbe sei auch bei der unterirdischen Anlage in Liestal der Fall.


Bund erarbeitet eine Strategie für die Spitäler
Die Bunker werden von Bund und Kantonen gemeinsam finanziert. Auf Bundesebene ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz für die Anlagen zuständig. Dieses erhielt vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vor gut einem Jahr den Auftrag, eine Strategie für die Zukunft der unterirdischen Einrichtungen zu erarbeiten. Neben den 94 Spitälern beinhalten die sogenannten sanitätsdienstlichen Anlagen auch 248 Sanitätsstellen.


Laufner Anlage gilt seit dem Jahr 2011 als aktiv
Auch wenn das Spital Laufen das unterirdische Spital bald nicht mehr nutzen wird, bleibt dieses vorläufig in Betrieb. «Beim geschützten Spital Laufen handelt sich um eine Anlage aus dem Jahr 1986», erklärt Sarah Kehrli, Kommunikationsverantwortliche beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Das unterirdische Spital im Laufental sei vom Kantonsarzt Baselland, dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und dem Koordinierten Sanitätsdienst 2011 als aktive Anlage gemeldet worden. Das bedeutet, dass die Anlage für die Aufnahme von Patienten in einer Katastrophe oder Notlage vorgesehen ist.

Gleichzeitig betont Kehrli aber auch: «Die Einrichtungen, insbesondere die medizinischen Installationen und die sanitären Einrichtungen, genügen im Falle einer Katastrophe oder Notlage  heutigen Ansprüchen nicht mehr.» Deshalb arbeite man unter Einbezug der Kantone und des Gesundheitswesens   die Zukunftsstrategie für die unterirdischen Spitäler aus. Wie sich die Strategie auf die Zukunft des unterirdischen Spitals in Laufen auswirkt, steht in den Sternen.

Selbst wenn das unterirdische Spital in Laufen dereinst angepasst würde, ändert das nichts an den Rahmenbedingungen des Bundes. «Die Kantone stellen für mindestens 0,6 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung Patientenplätze und Behandlungsmöglichkeiten in geschützten Spitälern und in geschützten Sanitätsstellen bereit», sagt Roman Häring, Leiter Informationsdienst des Baselbieter Krisenstabs. Er betont: «Der Kanton Basel-Landschaft erfüllt die Bundesvorgabe der 0,6 Prozent.»

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