Warten auf den Sommer
Der kühle Sommer 2012 setzt den Schwimmbädern in der Region zu. Sowohl das Schwimmbad Nau in Laufen als auch das Naturbad in Breitenbach verzeichnen bis jetzt massiv weniger Gäste als im letzten Jahr. Den finanziellen Schaden tragen die Gemeinden.

Es sind Sommerferien. Kinder und Jugendliche strömen täglich ins Schwimmbad, schwitzen, planschen, essen Glace. So wäre es eigentlich gedacht. Eigentlich – denn zur- zeit ist viel Geduld gefragt: Der Sommer 2012 lässt auf sich warten. Warmes Badewetter gab es bisher nur spärlich. Wo im Schwimmerbecken sonst kaum ein Fleck frei ist, um seine Längen zu ziehen, herrschte vergangene Woche gähnende Leere. Dass sich endlich ein stabiles Hoch einstellt, hofft nicht zuletzt Norbert Zemp, Betriebsleiter des Schwimmbades Nau in Laufen. Die Saison 2012 habe schon sehr mässig angefangen und sei bis jetzt nicht so richtig ins Rollen gekommen, so Zemp. Bis zum Ende der letzten Woche verzeichnete das Schwimmbad Laufen lediglich rund 25 000 Eintritte. Und das in der Halbzeit der Badesaison. Geht es im gleichen Stil weiter, käme das Schwimmbad Nau letztlich auf 50 000 Eintritte. Zum Vergleich: Im vergangenen, ebenfalls eher kühlen Sommer besuchten rund 62 000 Gäste das Schwimmbad Laufen, im Rekordsommer 2003 waren es 111 000. Dieses Jahr wollte Norbert Zemp alles richtig machen. Geplant war, die Badi Laufen eine Woche früher, also bereits am 5. Mai, zu öffnen, da dieser Monat erfahrungsgemäss schon zu Beginn viel Sonne und warme Temperaturen mit sich bringen kann. Das Wetter pfiff aber auf Erfahrungswerte und machte dem Betriebsleiter einen Strich durch die Rechnung. Bereits der April fiel ins Wasser und die zwei Wochen trockenes Wetter, welche für das jährliche Streichen der Becken benötigt werden, liessen zu lange auf sich warten und zwangen Norbert Zemp zur Eröffnung Mitte Mai. Dabei sei das Schwimmbad Laufen trotz allem in einer komfortablen Situation. Das Wasser könne auch bei kühlen Temperaturen auf angenehme 24 Grad beheizt werden, betont Zemp.
Über diesen Luxus verfügt das Naturbad Frohmatt in Breitenbach nicht. Auch hier wird der Hochsommer sehnlichst erwartet. Genaue Zahlen seien zwar noch nicht bekannt, sagt Markus Vögtlin, Bauverwalter der Gemeinde Breitenbach. Doch dass das nasskalte Wetter für schlechte Besucherzahlen sorge, liege auf der Hand. Dass ein Schwimmbad schwarze Zahlen schreibe, sei selten der Fall, so Norbert Zemp. Mehr Besucher bedeuten nämlich nicht nur höhere Einnahmen, sondern auch höhere Personalkosten. Die Frage sei daher nicht, ob ein Defizit resultiere, sondern nur, wie hoch es ausfalle, so Zemp. Das Minus wird sowohl in Laufen als auch in Breitenbach von den Gemeinden getragen und damit letztlich vom Steuerzahler. Es sei aber nicht nur der finanzielle Aspekt, der zähle, so Norbert Zemp. Es sei zwar schön, auch mal für die Gartenarbeiten im Schwimmbad Zeit zu haben – mit viel Betrieb mache es aber einfach mehr Spass. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Hochsommer 2012 doch noch zeigt. Es wäre allen Beteiligten zu gönnen.