Von hinten wie von vorn — der Erfinder der «Plexigrafie»

Seine Kunstwerke, zusammengesetzt aus eigenen Fotografien, lässt Martin Staub auf Plexiglas drucken — beidseitig. Sie wirken damit von hinten wie von vorn — so lautet auch der Name der neuen Ausstellung in der Galerie des Kulturzentrum Alts Schalchthuus.

Seine Kunstwerke werden auf Plexiglas gedruckt: Der Künstler Martin Staub. Foto: Melanie Brêchet

Es ist bereits die vierte Ausstellung, die Martin Staub im Kulturzentrum Alts Schlachthuus durchführt. Seine Leidenschaft für die Kunst und insbesondere die Fotografie währt auch schon seit rund einem Vierteljahrhundert, seit 20 Jahren nutzt er als Bildträger Plexiglas und hat damit die Technik der «Plexigrafie» ins Leben gerufen. «Meines Wissens macht das ausser mit niemand», sagte er am letzten Freitag anlässlich der Vernissage zu seinen zuhauf erschienenen Gästen. Als er auf der Suche nach einem passenden Bildträger war, sei auch dies der ausschlaggebende Grund gewesen, sich für Plexiglas zu entscheiden: etwas machen, das sonst niemand macht.

Die Motive auf seinen bunten Plexiglasbildern sind allesamt selbst fotografiert: Jede Blüte, jedes Model, jedes Detail habe ich selbst fotografiert.» Seine Motive findet Martin Staub sowohl vor der Haustür im Garten als auch auf seinen zahlreichen Reisen, die ihn beispielsweise schon nach Marokko, Fuerteventura, an die Algarve oder in die Provence geführt haben. Er bearbeite die Bilder anschliessend so lange, bis sie nicht mehr dem Original entsprechen, indem er bis zu 30 Ebenen übereinanderlege und die Bildkompositionen schliesslich wieder auf zwei bis drei Ebenen reduziere. Bedruckt wird das Plexiglas schliesslich zweischichtig von beiden Seiten in einer Druckerei in Ettingen. Manchmal kommt noch ein verschiebbarer Teil in Form einer dritten Schicht dazu. «Die Kunst besteht darin, dass die Vorder- und die Rückseite übereinstimmen», erklärt Martin Staub. Das transparente Material und der beidseitige Druck haben den Vorteil, dass die Werke auf beiden Seiten aufgehängt, beziehungsweise aufgestellt werden können — sie wirken von zwei Seiten. Zudem seien die Bilder auch absolut wetterfest und somit outdoor-tauglich. Wert legt Martin Staub auch auf die Tatsache, dass jedes Bild ein absolutes Unikat sei. Seine Arbeitsweise und die einzelnen Arbeitsschritte wurden den Gästen der Vernissage in einem kurzen Film des heute 15-jährigen Nicolai Staub, dem benachbarten Sohn eines Neffen Martin Staubs, anschaulich nähergebracht.

Öffnungszeiten Galerie: Freitag: 17-21 Uhr; Sonntag: 11-16 Uhr. Finissage: Sonntag, 22. Juni, 11-16 Uhr.

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