Der junge Breaker aus Laufen – wenn Kunst auf Sport trifft

Der junge Laufener Fiodor Haber (8) erreichte in der Altersklasse bis 14 Jahre an den Schweizer Meisterschaften den dritten Rang. Breaking ist für ihn eine Möglichkeit, seinen Bewegungsdrang, neben Tennis und Eishockey, sportlich und musikalisch umzusetzen.

Keiner wie der andere: Fiodor muss seine Moves auf die gespielte Musik abstimmen. Auf diese Art wird jeder Auftritt anders.Foto: Pix’Ys
Keiner wie der andere: Fiodor muss seine Moves auf die gespielte Musik abstimmen. Auf diese Art wird jeder Auftritt anders. Foto: Pix’Ys

Breaking, wie die seit 2020 zu den olympischen Sportarten aufgenommene Tanzsportart heisst, ist das, was der Achtjährige derzeit am liebsten und mit grosser Begeisterung und Ausdauer betreibt. Der Laufner geht in die 3. Klasse, spielt auch noch beim TC Laufen Tennis und beim EHC Laufen Eishockey. Ein happiges Programm für einen so jungen Menschen. «Fiodor wächst in einer lebendigen und sportbegeisterten Familie auf.», erklärt Mutter Veronica Haber. «Die Schule kommt an erster Stelle und er kann jederzeit aufhören, sollte es ihm zu viel werden». Fiodor ist voller Energie und liebt es, aktiv zu sein. «Ich sitze nicht gern am PC – ich will mich bewegen», sagt er. Seine Mutter ergänzt: «Wir haben drei Kinder, und für uns gehören Bewegung und Sport ganz selbstverständlich zum Alltag.» Unterstützung erhält die Mutter von Andrea Biel (28), dem Breaking-Trainer. Er versteht Menschen, die finden, Breaking sei keine Sportart. «Es handelt sich um eine akrobatische Tanzform, die in den Siebzigerjahren in den Strassen der Bronx entstand. Ein grosser Teil des Tanzes findet auf dem Boden statt. Und hier kommt der Link zum Sport. Die Breaker drehen sich auf Händen, Rücken oder dem Kopf. Man muss wendig sein, es braucht Ausdauer und Geschicklichkeit», sagt Biel. Es brauche ausserdem die Fähigkeit, sich auszudrücken, den Körper im Griff zu haben, und man müsse kreativ sein. «Du kannst nirgends nachsehen, wie man am erfolgreichsten wird.» Bei Battles, wie man die Wettkämpfe nennt, spielt ein DJ in einem Lokal ein Lied. Der Breaker muss sofort darauf reagieren und seine Moves zur Musik improvisieren. Breaking wird als eines der vier Elemente des Hip-Hops bezeichnet. 2024 feierte die Tanzsportart ihr Debüt an den Olympischen Spielen. «Ich trainiere in Basel mit Leuten fast jeden Alters. Fiodor ist mit Abstand der Jüngste. Er ist ein Talent. Wichtig ist in erster Linie, dass es allen Spass macht», erklärt Biel, der selbst seit Jahren ein begeisterter Breaker ist. «Fiodor hatte sich zu Hause oft zu Musik bewegt. Deshalb hatten wir ihn in den Turnverein gebracht. Das hatte ihm aber nicht gefallen. Per Zufall stiessen wir auf Breaking und Andrea Biel», schildert Veronica. Fiodor betreibe grossen Aufwand, aber sowohl der Trainer als auch die Mutter beobachten, dass er sich nicht übernimmt und in der Schule laufe es auch gut. Die Bronzemedaille will keiner der Involvierten überbewerten. Auch wenn es für den jungen Laufner momentan darum geht, das zu tun, was ihm Spass macht, und er nicht abschätzen kann, wie lange er alles auf diese Art betreiben kann, hat er doch ein Ziel: «Ich möchte einmal bei den ‹Red Bull BC One›-Battles mitmachen.» Sein Trainer lacht. «Das hat noch Zeit, denn da kannst du erst mit 16 Jahren mitmachen.» Fiodor wird noch viele Trainings absolvieren. Für Andrea Biel, der auch Mädchen trainiert, ist Breaking eine wichtige und nicht zu unterschätzende Art, sich im Leben auszudrücken und Kreativität auszuleben. Gleichzeitig bietet der Tanz Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Energie, Begeisterung und Emotionen auf eine positive Weise einzusetzen – etwas, das Biel auch in seiner Arbeit an Schulen immer wieder fördert.

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