"Vielen Dank für die Blumen"
Otto Schnell ist mit seinen 60 aktiven Musikjahren der erste Röschenzer CISM-Veteran. Seine blumige und blumenreiche Ehrung schwang sich zum eigentlichen Blockbuster des Brass-Band-Konzertes auf.

Otto Schnell ist mit seinen 60 aktiven Musikjahren der erste Röschenzer CISM-Veteran. Seine blumige und blumenreiche Ehrung schwang sich zum eigentlichen Blockbuster des Brass-Band-Konzertes auf.
bü. 1944 ist er dem neu gegründeten Musikverein Röschenz beigetreten, hat dort erst einmal die Ventile gesucht und dann gefunden, seither ist er fasziniert von der Marschmusik. Mit dem melodiösen Eröffnungsmarsch «Liberty Bell» von John Philip Sousa, dem König der Marschmusik, hob der Musikverein Brass-Band Röschenz seinen jubilierenden Hornisten Otto Schnell gleich in den siebten Marschmusik-Himmel. Mit ihrem wunderbaren Cornet-Solo in «Gabriellas Song» verklärte die frühere Dirigentin Evi Sanoll zur Begeisterung des Publikums Schnells denkwürdigen Abend vollends. Udo Jürgens temporeicher «Dank für die Blumen» galt natürlich ebenfalls Schnell, der laut Moderator Gabriel Küng immer ein Faible für Blumensträusse gehabt habe.
«Otto war der Musik wegen 4200 Mal nicht zuhause», würdigte Peter Börlin, Veteranenobmann des Musikverbandes beider Basel, seine 60 Jahre aktiven Jahre des Musizierens, meinte aber augenzwinkernd: «Er ist auch 4200 Mal wieder nach Hause gekommen.» Dafür gab es wieder Blumen in Form der seltenen europäischen CISM-Goldmedaille (Confédération Internationale des Sociétés Musicales), einen Pin für den Ausgangsveston und eine goldumrahmte Urkunde für die gute Stube. Lob, Dank und eine Einladung ins Musical «Lion King» erhielt Schnell von Gemeindepräsident Remo Oser, während die Musikkameradinnen und -kameraden ihn und seine Frau zur Weiterbildung nach Luzern ans Konzert der britischen Black Dyke Band, dem Mass aller Brass Band-Dinge, schickte. Der «Röschenzer Marsch» von Walter Josef mit eingebundenem «Lied vo Rööschez» und dann noch die «Gilberte de Courgenay» liessen dann die Emotionen in der Aula bis hin zu gellenden Pfiffen hochgehen.
Nach dieser zum Blockbuster oder Publikumsrenner gewordenen Ehrung hatten es die folgenden Film-Blockbuster «A-Team», «Da Vinci Code» oder «Harry Potter» nicht ganz einfach, das Publikum wieder aus der Reserve der genossenen Pause zu locken. Das gelang dem Musikverein unter der souveränen, abgeklärten Stabführung von Michael Ferner und dem Geschichtenerzähler Daniel Linder aber vorzüglich. Spätestens beim Titanic-Hit «My Heart will go on» waren die Herzen und der Eisberg geschmolzen.
Ja, und dann kamen als Zugabe, wie in Röschenz üblich «zwee und eine», nämlich der Marsch «Viva Musica» und nochmals der «Röschenzer Marsch», sowie die wild gefeierte «Gilberte de Courgenay». Unglaublich, wie da die proppenvolle Aula aus dem Häuschen geriet!