Modernisierung kaum abgeschlossen, kommen die nächsten Investitionen
Die ARA Laufental-Lüsseltal muss auch bei einem längeren Stromausfall funktionieren, lautet die neuste Vorgabe aus Liestal. Der Vorstand befasst sich nun mit dem künftigen Konzept der Notstromversorgung.
Die ARA Laufental-Lüsseltal ist ein Zweckverband, der die Gemeinden spürbar entlastet und ihnen das Leben nicht schwer macht. Der Vorstand sorgt dafür, dass die Jahresbudgets immer eingehalten oder — wie 2024 — unterschritten werden. Selbst bei Grossprojekten, wie der Neun-Millionen-Investition für die Erneuerung der mechanischen Reinigung, kam es zu keiner Kreditüberschreitung. «Die Schlussrechnung zeigt trotz der Teuerung in den letzten Jahren eine Punktlandung, denn von der Planung bis zur Inbetriebnahme sind einige Jahre vergangen», sagte der langjährige ARA-Berater Jörg Kappeler letzte Woche an der Delegiertenversammlung im Gemeindesaal von Wahlen. Die zahlreich erschienenen Delegierten aus dem Laufental und dem Thierstein brachten spontan mit einem herzlichen Applaus zum Ausdruck, dass sie die vorbildliche Arbeit der ARA-Verantwortlichen zu schätzen wissen. Die Delegierten waren im Vorfeld mit gut dokumentierter und detaillierter Jahresrechnung und umfangreicher Lektüre zum Betriebsjahr 2024 informiert worden. Die Genehmigung der Traktanden war reine Formsache, Diskussionen gab es keine. Tagespräsident Armin Sollberger konnte speditiv durch die Versammlung führen.
Transparenz und offene Kommunikation
Der Vorstand setzt schon seit vielen Jahren auf Transparenz und offene Kommunikation. Unabhängig von der Frage, ob Delegiertenversammlungen öffentlich sind, lädt er die Medien ein, dem Austausch mit den Gemeindevertretern beizuwohnen — selbst damals, als es beim Zweckverband um Gerichtsverfahren ging (Standort-Streit des Mischwasserbeckens in Zwingen) oder um die Fragen der Reorganisation des Betriebes und der damit verbundenen Personalentscheidungen. Die Verantwortlichen haben ihre Hausaufgaben gemacht, die ARA ist personell gut aufgestellt und hat in ihre Modernisierung investiert, ist dem Jahresbericht zu entnehmen. Langweilig wird es aber nicht, es stehen schon die nächsten Projekte vor der Tür.
Seitens der Aufsichtsbehörde, dem Amt für Umweltschutz und Energie des Kantons Baselland, erhielt die ARA Zwingen für das Geschäftsjahr 2024 ein grosses Lob. Der Betrieb funktioniere einwandfrei und die Werte seien immer eingehalten worden, sagte der Zuständige, Axel Buss.
Birs wäre vom Jura her belastet
Man sei sich aber nicht immer einig mit den Vorstellungen von Liestal, räumte ARA-Präsident Markus Lisser ein. «Zum Beispiel bei der neusten Forderung, die Notstromversorgung auszubauen.» Diese Massnahmen sind mit Kosten von einigen Hunderttausend Franken verbunden und würden letztlich nur einen kleinen Teil zum Gewässerschutz beitragen, gab Lisser zu bedenken. Sollte es nämlich bei einem «Grossereignis Blackout» zu Verunreinigungen kommen, dann wäre die Birs vom Jura her um ein Vielfaches mehrbelastet als durch Betriebsausfälle in Zwingen. Denn in den anderen Kantonen seien die geltenden Anforderungen tiefer als in Baselland. Der Vorstand habe das Projekt Notstromversorgung nun aber in Angriff genommen und werde eine Lösung finden, die technisch überzeugt und finanzierbar ist, informierte Betriebsleiter Thomas Blach.
Grossbaustelle in Breitenbach
Positives zu berichten gab es von der Grossbaustelle in Breitenbach. Die Arbeiten für das neue Mischwasserbecken kämen gut voran. Die Anlage, in der ein Teil des Abwassers zurückgehalten wird, könne auf das nächste Jahr in Betrieb gehen und bei heftigem Regen oder bei Hochwasser sicherstellen, dass die Reinigungsanlage in Zwingen nicht überlastet wird. Für die nächste Delegiertenversammlung sei eine Besichtigung des Mischwasserbeckens Breitenbach vorgesehen, kündigte Lisser an.