Ruhiger Abschluss von Gemeindepräsident Schmid
Für Gemeindepräsident Thomas Schmid war es die letzte Amtshandlung. Er musste eine Rechnung mit grossem Minus präsentieren. Die Versammlung endete jedoch unaufgeregt und mit einem Dankeschön und Geschenk für Schmid.

Bei drückender Hitze erschienen 29 Personen, sodass mit dem Gemeinderat (Ümit Özden musste sich krankheitsbedingt entschuldigen) lediglich 35 Stimmberechtigte anwesend waren. Diskussionen gab es gleich zu Beginn, weil Schmid das Traktandum fünf, «Zonenplan und Zonenreglement Siedlung, Mutation Kleebodenweg», wegen der Abwesenheit von Özden, der sich mit der Sache befasste, verschieben wollte. Daniel Eicher von der Bau- und Planungskommission war damit nicht einverstanden, sodass darüber abgestimmt werden musste. Mit 16 zu 9 Stimmen wurde das Traktandum verschoben.
Dann folgte der grössere Posten mit der Rechnung 2024. Diese schliesst mit einem Minus von 679240 Franken — um beachtliche 414464 Franken höher als budgetiert — ab. Egal wie Schmid versuchte, die Zahlen zu erklären, Fakt blieb, dass ein weiteres Minus akzeptiert werden musste. «Wir haben uns ans Budget 2023 gehalten und wurden auf dem falschen Fuss erwischt», gab Schmid zu Bedenken. Die Rechnungsprüfungskommission empfahl, die Rechnung zu genehmigen. Ohne Diskussionen wurde die Rechnung bei zwei Gegenstimmen schliesslich angenommen. «Als ich vor meiner Rückkehr sagte, dass ein anderer Wind wehen müsse, meinte ich das auch so. Ein hohes Minus wurde jetzt einfach durchgewunken. Mir ist bewusst, dass eine Zurückweisung nichts verändert hätte. Wir müssen jetzt aber unbedingt handeln», schloss Gemeinderat Ermando Imondi. Länger dauerte es, als Experte Ralph Christen die Veränderungen Zonenplan Siedlung erklärte. Max Schärer meinte, dass man einzelne Parzellen fälschlicherweise in Naturschutz-Zonen umteilen wolle. Er verlangte, dass drei Parzellen nicht unter Naturschutz gestellt werden. Mit 13 zu 11 kam er mit seinem Antrag durch. Ohne die drei Parzellen wurde das Projekt mit 23 zu 4 angenommen. Schärer, wohl überrascht von seinem Erfolg, hatte danach nur noch lobende Worte.
Ein wichtiges Traktandum sei, so Imondi, die Änderung des Kreisschul- und des Kreisschulratsvertrages. Er sei zwar erst vier Wochen im Amt, setze sich jedoch vehement für den Wiederbeitritt von Zwingen ein. «Kleinklassen und Logopädie sind je länger, desto wichtiger und wir wissen nicht, wie viele Kinder wir dereinst haben werden, die diese Möglichkeiten nutzen müssen. Damit die Kosten im Rahmen bleiben, müssen möglichst viele das Angebot nutzen und das geht nur, wenn wir sie nach Laufen schicken können.» Denise Eicher, Schulratspräsidentin, meinte: «Wir haben zu wenig Kinder, um es selbst zu machen, und nur Laufen bietet es an. Wir haben keine Garantie für Einsparungen, aber anbieten müssen wir es.» Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Zum Ende wurde Thomas Schmid von Daniel Müller verabschiedet. Müller wird ad interim bis 8. Juli die Geschicke als Gemeindepräsident führen. Länger wolle er es nicht machen. Ermando Imondi stünde bereit. «Natürlich kehre ich nicht als Beisitzer in den Gemeinderat zurück. Ich habe Erfahrung und weiss, wie wichtig es ist, dass wir die Finanzen in den Griff bekommen. Wir alle ziehen am selben Strick und müssen dies auch in die gleiche Richtung tun. Wir müssen uns aber auch darauf besinnen, künftig wieder fair und der Sache dienend miteinander umzugehen.»