Trotz Steuererhöhung keine Mehreinnahmen
Das Budget 2017 der Gemeinde Grellingen weist ein Defizit von rund 200000 Franken auf. Der Grund sind die hohen Kosten im Bereich Öffentliche Ordnung und Sicherheit.

Die Finanzlage in Grellingen ist nicht rosig. Eine Arbeitsgruppe hat zwar alle Möglichkeiten evaluiert und einen langen Massnahmekatalog zur Einsparung den 46 Stimmberechtigten an der letzten Gemeindeversammlung vom 7. Dezember präsentiert, trotzdem wird es nicht möglich sein, die schwierige Lage zu beheben. Der Gemeinderat musste zum sechsten Mal in Folge ein defizitäres Budget mit einem Aufwandüberschuss vorstellen, diesmal von 184900 Franken. Hinzu kommt ein weiterer Bilanzfehlbetrag von 32560 Franken zur Abschreibung der Pensionskasse, welche in der Budgetaufstellung vergessen wurde. Hauptgrund für das schlechte Ergebnis sind die rund 80 Sozialbezüger in der Gemeinde. Die günstigen Wohnungen und die gute Verkehrsbehinderung locken überdurchschnittlich viele Menschen mit niedrigem Einkommen nach Grellingen. «Der Regierungsrat wird uns zwar einen Einmalbetrag von 200000 Franken für die Sozialhilfekosten zahlen, trotzdem werden wir an der Gemeindeinitiative über den Ausgleich der Sozialhilfekosten festhalten», erklärte Gemeindepräsident Hans-Peter Hänni. Dadurch sollen die Kosten unter den Gemeinden gerechter aufgeteilt werden. Die Initiative wurde eingereicht und ist bei der kantonalen Instanz zur Prüfung.
Die Kosten für die Soziale Sicherheit mit einem Nettoaufwand von 1747600 Franken war in Grellingen erstmals höher als die Ausgaben für die Bildung. Dadurch, dass in diesem Jahr vier Mehrjahrgangsklassen geführt werden, konnten die Ausgaben in der Bildung reduziert werden. Die Sanierung des Primarschulhauses muss jedoch nochmals aufgeschoben werden, nur der Spielplatz wird wegen der Sicherheitsauflagen im nächsten Jahr erneuert.
Eine einmalige Mehrausgabe von 110000 Franken ist für die Feuerwehr wegen des Beitritts zum Feuerwehrzweckverband Klus geplant. Mehraufwand ist auch für den Bereich Kultur, Sport und Freizeit geplant. Da vom 23. bis zum 25. Juni das Dorffest stattfinden wird, soll das Erscheinungsbild des Dorfes verbessert werden.
Die letzte Steurererhöhung auf 67 Prozent hat nicht zur Senkung der Schulden beigebracht. Von den rund 15 guten Steuerzahlern waren im letzten Jahr 6 weggezogen. «Der Regierungsrat hatte uns zur Erhöhung der Steuern genötigt, sonst hätten wir den Einmalbetrag nicht erhalten. Längerfristig ist aber wieder geplant, die Steuern zu senken», so Hänni. Eine weitere Einnahmequelle erhofft sich der Gemeinderat durch die Umzonung des Areals der Ziegler Papierfabrik. Der Eigentümer Philipp Kuttler möchte dort Wohnungen bauen. Dazu muss das Gebiet umgezont werden. Ein gutes Geschäft wäre das für den Eigentümer, würde sich dadurch doch der Bodenwert um das Dreifache erhöhen. Der Gemeinderat will dafür aber einen Infrastrukturbeitrag erhalten. Die Verhandlungen mit Kuttler erweisen sich jedoch als harzig. Aus diesem Grund lässt sich der Gemeinderat durch einen Anwalt beraten und absichern. «Die Umzonung soll die Gemeindekasse nicht belasten, sondern Geld in die Kasse fliessen lassen», so Hänni.