Tiefgründige, unendliche Geschichten aus dem Leben

Der Fotograf Hugo Jäggi stellt im Kulturforum Alts Schlachthuus in Laufen aus.

Hugo Jäggi: Zeigt Bilder die Rätsel aufgeben, zum Suchen verleiten und Geschichten erzählen.  Foto: Martin Staub
Hugo Jäggi: Zeigt Bilder die Rätsel aufgeben, zum Suchen verleiten und Geschichten erzählen. Foto: Martin Staub

dust. Hugo Jäggi erzählt gerne Geschichten. In Bildern. Hugo Jäggi ist Fotograf aus Berufung – aus Leidenschaft. Seine Fotografien helfen ihm, Geschichten zu erzählen. Ohne Worte. Geschichten über Menschen, Begegnungen, Kindheitserinnerungen und Metamorphosen. Manchmal sind es Suchbilder, manchmal Rätsel. Oder aber Bruchstücke seiner eigenen Biographie.
Hugo Jäggi erzählt gerne Geschichten. Zu seinen Bildern. Dazu hatte der 76-Jährige vergangenen Freitag keine Zeit. Zu viele kamen zur Vernissage ins alte Schlachthaus, wollten seine Bilder aus sechs Jahrzehnten – und selbstverständlich seine neusten Bilder – sehen, deren Geschichten ergründen und dem Künstler zu seinem Werk gratulieren.
Hugo Jäggi, aufgewachsen in Solothurn, wollte eigentlich Kunstmaler werden, entschloss sich aber für eine Ausbildung in Fotografie (1953-1956). Er arbeitete später für kurze Zeit als Kameramann beim Schweizer Fernsehen, und ist seit 1961 als freischaffender Fotograf unterwegs.
Die ausgestellten Arbeiten entstanden in Solothurn, München, New York. In Tschechien, Indien oder Ouagadougou. Hugo Jäggi war viel unterwegs. «Mein Interesse gilt auch gesellschaftlichen Randgruppen», sagt er. Er sucht Wahrheiten. Mit seiner Kamera, die ihn fast überallhin begleitet. «Und wenn er sein «Werkzeug» mal nicht dabei hat, beobachtet er, sucht seine nächste Geschichte», schrieb sein Neffe Simon Jäggi in der Laudatio, die er krankheitshalber nicht selber halten konnte.
Der geneigte Beobachter stellt bei Jäggis Bildern bald fest, dass der Sekundenbruchteil des Auslösens die Niederschrift eines längeren Prozesses sein muss. Nur so kann eine Fotografie die Geschichte, die Jäggi erzählen will, visualisieren. Und erzählen, das tut er übrigens auch gerne wörtlich, wenn er Zeit dazu hat. «Wenn ich anfange, brauchts zwei Stunden – pro Bild», sagte er schmunzelnd. Die Zeit sollte man sich nehmen. Immer sonntags von 14 bis 16 Uhr ist der Künstler persönlich anwesend. Und sonst? Auch die Bilder allein sind unbedingt sehenswert.

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