Stellwerk arg verwüstet

In der Nacht von Freitag auf Samstag drangen Vandalen gewaltsam in das stillgelegte Stellwerk beim Bahnhof Laufen, zerschlugen alle Scheiben, demolierten die Inneneinrichtungen und urinierten auf den Boden.

Grenzenlose Zerstörungswut: Obergeschoss des Stellwerks Laufen.
Grenzenlose Zerstörungswut: Obergeschoss des Stellwerks Laufen.

Die Stadt Laufen wird immer wieder von Vandalen heimgesucht. Im Stedtli wurden Bepflanzungen und öffentliche Einrichtungen zerstört, die Bahnhofunterführung wird dauernd verschmiert und der Bahnhof sieht am Samstag- und Sonntagmorgen aus wie ein Schlachtfeld. Am vergangenen Wochenende haben die Vandalen erneut zugeschlagen und das stillgelegte Stellwerk der SBB massiv verwüstet. Die Türen wurden aufgebrochen, die Lampen heruntergerissen und im Obergeschoss hinterliessen sie ein Trümmerfeld. Dreizehn Scheiben wurden in Tausende von Splittern geschlagen. Sie wurden von aussen mit Steinen beworfen und inwendig total zerstört. Zwei Bürostühle wurden durch die geschlossenen Fenster gewuchtet, die Lamellenstoren beschädigt, Kabel herausgerissen und die Inneneinrichtungen demoliert. Im Parterre urinierten die Täter und hinterliessen unappetitliche Lachen. Die Zerstörungsarbeit muss bei diesen massiven Beschädigungen eine längere Zeit gedauert haben.

Schaden und Aufräumarbeiten werden einige tausend Franken betragen. Nachbarn haben aufgrund des Lärms die Polizei alarmiert, worauf eine Patrouille am Samstagmorgen kurz nach fünf Uhr vorfuhr. Wie der Mediensprecher der Polizei Basel-Landschaft Meinrad Stöcklin mitteilte, konnten die Täter nicht gefasst werden. Es wurden dennoch einige Personenkontrollen durchgeführt. Die Polizei bittet die Bevölkerung, Hinweise auf die Täterschaft oder auffällige Beobachtungen zu melden.
«Ich bin zutiefst empört, hört das in Laufen eigentlich nie auf», beklagt die fürs Sicherheitswesen zuständige Gemeinderätin Juliana Nufer. Sie kann nicht verstehen, dass im beschaulichen Laufen derartige Zustände herrschen. Bereits vor einem Jahr hatten an der Gemeindeversammlung von Laufen drei Einwohner eine Petition eingereicht, worin sie den Gemeinderat dringend aufforderten, endlich etwas gegen die Vandalenakte, Schmierereien, Verunreinigungen und das Littering zu unternehmen. Eine Arbeitsgruppe aus Fachleuten, der Polizei und den Behörden erarbeitet derzeit ein Konzept, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten. «Was treibt die Jugendlichen an, solche Taten zu vollbringen», fragt Nufer. Sie appelliere an die Eltern, ihre Jugendlichen von solchem Tun abzuhalten.

Das Stellwerk soll als einmaliges Bauwerk erhalten bleiben. Das Bauwerk ist alt, aber in gutem Zustand. Die Armaturen und mechanischen Stellhebel sind alle noch vorhanden. Unglücklicherweise liegt das Gebäude gleich neben der Loki-Dancing-Bar, die freitags und samstags bis vier Uhr morgens in Betrieb ist. Kommt hinzu, dass die rauchenden Gäste immer wieder ins Freie treten und die Nachbarn mit Lärm belästigen. Die Täterschaft muss nicht aus dem Kreis der Dancing-Gäste stammen, aber das Freizeitverhalten der Jugendlichen rund um den Bahnhof Laufen ist sehr bedenklich.

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