Singen um des Singens Willen
Der Männerchor Dittingen war Gastgeber am Verbandsgesangfest in Zwingen.
Mangelnde Infrastruktur für einen solchen Grossanlass zwang den Gastgeber, den Männerchor Dittingen, die zwölf Chöre des noch jungen Sängerverbandes Thierstein-Laufental-Dorneck nach Zwingen einzuladen. Hier sollten sie am 3. Verbandsgesangsfest ihre Sangeskunst unter Beweis zu stellen.
Trotz des garstigen Wetters konnten sich die über 200 Sängerinnen und Sänger über mangelndes Interesse nicht beklagen. Nebst den beiden Experten Johannes Müller und Walter Schweizer horchten nämlich erstaunlich viele Chorbegeisterte den Feinheiten und Spezialitäten der regionalen Gesangsvereine. Vielseitig, wie die Zusammensetzung der einzelnen Formationen kam auch das musikalische Programm daher. Während beispielsweise der Gemischte Chor Leimental die brave Mozart-Serenade aus der Vogelhochzeit interpretierte, schlürfte der vereinigte Männerchor Breitenbach+Wahlen das Badewasser einer weiblichen Schönheit, derweil der Männerchor Meltingen die Girls, Girls, Girls gleich im Multipack bezirzten.
Schuberts Räuberquartett, inszeniert durch den Männerchor Himmelried, sorgte ebenso für Spannung wie der Kriminaltango durch den Gastgeber, Männerchor Dittingen. Und wie im Chorgesang üblich, kamen auch die Themen «Liebe» und «Durst» am diesjährigen Sängerinnen- und Sängertag nicht zu kurz. Ersteres etwa beim Abschied von der Liebe, vorgetragen von den vereinigten Männerchören Brislach+Grellingen, letzteres beim Bierlied des Männerchors Dornach.
Das Verbandsgesangsfest ist aber weit mehr als ein Wettstreit der Sangeskunst unter den Vereinen. Im Mittelpunkt steht das Gesellschaftliche. An diesem Fest trifft man sich, um sich zu unterhalten und um einmal mehr auf die Freundschaft anzustossen. So waren denn auch dieses Mal in Zwingen das gemeinsame Nachtessen und anschliessend die Ehrungen für besondere Verdienste in den einzelnen Vereinen mindestens so wichtig, wie die Qualität der Wettlieder und die anschliessenden Expertengespräche. Und weil Sängerinnen und Sänger ihr «Instrument» jederzeit griffbereit haben, wurden auch ausser Konkurrenz und chorübergreifend immer wieder Lieder angestimmt. Zum Zeichen der Freundschaft, der Fröhlichkeit und der guten Stimmung.