Scharmützel im Wohnzimmer

Heidi, eine moralisch gefestigte Frau, und Rainer, ein flatterhafter Junggeselle, kriechen einem Gauner auf den Leim und mieten gleichzeitig dieselbe Wohnung. Der fleissige Besuch von Bekannten setzt den beiden Geprüften arg zu.

Begehrter Junggeselle: Rainer (Markus Neuenschwander), links Heidi (Pia Cueni-Durrer), rechts Eva (Myriam Schwyzer). Foto: Jürg Jeanloz
Begehrter Junggeselle: Rainer (Markus Neuenschwander), links Heidi (Pia Cueni-Durrer), rechts Eva (Myriam Schwyzer). Foto: Jürg Jeanloz

Da hat doch ein Immobilienheini die Frechheit, eine kleine Wohnung zweimal zu vermieten und die Vorausbezahlung auch doppelt zu kassieren. «Die einmaligi Lag mit Usicht uf e Passwang und die Rueh sy doch unbezahlbar» schwärmt er zuerst Rainer, dem eingefleischten Junggesellen und später der rechtschaffenen Heidi vor. 650 Franken pro Woche seien unbedingt ein Schnäppchen. Die Zügelmänner von Rainer schleppen Bett, Sofa und etliche Kisten in die Wohnung und bringen altbackenes Ambiente ins leere Wohnzimmer. Sobald aber Heidi erscheint, geht der Knatsch los. Sie hat in ihrem Gepäck nur eine Halskette vom Drittweltladen, drei Räucherstäbchen und einen kaputten Wecker, aber sie mokiert sich über Rainers Hausrat aus der Caritas-Brockenstube. Die Wortgefechte der beiden Mieter sind einmalig und amüsant. Auf den Vorwurf von Heidi, Rainer sehe aus wie ein Verbrecher, antwortet dieser, er habe einen Onkel, der sehe aus wie Bruder Klaus und sei dabei ein Heiratsschwindler.

Allmählich treffen auch Bekannte der beiden Mieter ein. Nolly, Heidis beste Freundin, schleppt Koffern heran und Heidis Mutter inspiziert die Wohnung mit skeptischen, aber neugierigen Blicken. Beide Frauen interessiert nur eines: Ist irgendwo ein Mann im Busch? So muss sich Heidi anhören, dass sie ein Verhältnis zu Männer habe, wie ein Deo zu Achselschweiss und die Mutter schwafelt vom Traummann aus Hollywoodfilmen. Rainer wird endlich entlarvt und scheut sich nicht, seine liebestollen Eskapaden auszubreiten.

Die Komödie «WG wider Willen» von R. E. Britting ist nicht nur frech und humorvoll, sondern beinhaltet auch viele Lebensweisheiten. Die Schauspielerinnen und Schauspieler unter der Regie von Eveline Heim verkörpern ihre Rollen einmalig und bringen das Frau-Mann Verhältnis auf den Punkt. Spannende Wortwechsel und amüsante Vorwürfe lassen nie Langeweile aufkommen.

Wer einen Abend herzhaft lachen und sich gleichzeitig reichlich verpflegen möchte, dem sei das Stück bestens empfohlen.

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