Roboter erobern das Labor
In zwei Wochen werden 36 Schüler des Gymnasiums Laufen das harte Business-Leben erfahren und ein Produkt ihrer Wahl vermarkten müssen. Dazu erfuhren sie in der CTC Analytics AG, wie eine Firma für Laborroboter aufgebaut und organisiert ist.

Heiner Scherrer und Hansjörg Cueni tüftelten 1985 in ihrer Garage an einem Roboter, der Gas- und Flüssigkeitsproben in grosser Anzahl automatisch verarbeitet. Offenbar entdeckten sie eine Marktlücke, denn bald einmal waren ihre Roboter sehr gefragt. Sie entwickelten ihre Geräte laufend weiter und heute sind einige zehntausend Apparate in Betrieb. «Wir liefern unsere Geräte in die ganze Welt, 98 Prozent gehen in den Export», erklärt CEO Beat Lüthi den staunenden Gymnasiasten. In Amerika und Asien unterhält die Firma sogar kleine Verkaufsstellen. Trotz des starken Frankens gegenüber Dollar und Euro werden alle Geräte in der Schweiz hergestellt. «Wir haben eine Handvoll Betriebe in der Region, die die einzelnen Komponenten der Roboter produzieren», fährt Lüthi weiter. CTC Analytics mit Hauptsitz in Zwingen stellt das Endprodukt her, vermarktet es und schickt es zum Kunden. Damit wird sichergestellt, dass die Qualität einwandfrei und der Nachschub garantiert ist. Dank dem guten Ruf und der Langlebigkeit der Apparate ist die Firma trotz erheblichen Produktionskosten konkurrenzfähig.
60 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Elektronik, Software und Konstruktion tadellos funktionieren. Ebenso wichtig ist die sorgfältige Dokumentation der einzelnen Geräte. «Dank dem Baukastensystem sind wir in der Lage, eine Bestellung innert Tagen auszuführen», weiss Lüthi zu berichten. Die Kunden der Roboter sind die Hersteller der Analysegeräte, die Blut, Lebensmittel und andere Substanzen damit untersuchen. Mit einer feinen Nadel werden den Proben ein millionstel Liter entnommen, was grosse Genauigkeit und sauberes Arbeiten erfordert. Selbst die Migros verwendet Roboter der Analytics AG für die Proben ihrer Lebensmittel.
Wie Lüthi erwähnt, beschäftigt die Firma motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, die nur selten ihre Stellen wechseln. In den technischen Bereichen können sogar Jugendliche eine Lehre absolvieren. Gespannt darf man sein, welche Erkenntnisse die Gymnasiasten für ihre Geschäftsstrategie mitnehmen.