Ricola baut ein Kräuterzentrum aus Lehm

Der Laufner Bonbonhersteller zelebriert den Start zum Bau des Kräuterzentrums, welches im Mai 2014 in Betrieb genommen wird.

Stechen symbolisch ihren gelben Spaten in den Boden: Die Ricola-Direktoren Giovanni Batzer (l.), Felix Richterich (2. v. l.), Lukas Richterich (5. v. l.), die Architekten Jacques Herzog (4. v. l.), Pierre de Meuron (5. v. r.) und Stadtpräsident Alex
Stechen symbolisch ihren gelben Spaten in den Boden: Die Ricola-Direktoren Giovanni Batzer (l.), Felix Richterich (2. v. l.), Lukas Richterich (5. v. l.), die Architekten Jacques Herzog (4. v. l.), Pierre de Meuron (5. v. r.) und Stadtpräsident Alex Imhof (r.). Foto: Martin Staub

Der symbolische Akt des Spatenstichs durfte nicht fehlen, als Felix Richterich, CEO Ricola, am letzten Mittwoch das in den nächsten 16 Monaten entstehende Kräuterzentrum an der Wahlenstrasse der Öffentlichkeit präsentierte. Gleich neben dem «Kochtopf», wie Lukas Richterich, Vizedirektor Ricola und Präsident der Baukommission, das 2006 in Betrieb genommene Produktionsgebäude an der Wahlenstrasse nennt, wird der 16-Millionen-Bau zu stehen kommen. Ein Nord-Süd-ausgerichteter rechteckiger Kubus von 110 Metern Länge, 30 Metern Breite und 11 Metern Höhe. Unspektakulär auf den ersten Blick. In einem Gebäude aber, dessen Planung mit über zwei Jahren mehr Zeit in Anspruch nimmt als die anschliessende Ausführung, muss mehr stecken. Der Zweck steht aber im Vordergrund: Verarbeitung und Lagerung von Kräutern und ein modernes Besucherzentrum.

Ricola lässt von Schweizer Bauern jährlich rund 1400 Tonnen Kräuter produzieren, welche künftig – getrocknet oder frisch – im neuen Kräuterzentrum angeliefert, verarbeitet und gelagert werden. «Ab 2014, nach Fertigstellung, alles zentral, von der rohen 13-Kräuter-Mischung bis zur Produktion des fertigen Bonbon», erklärt Felix Richterich.
Mit den beiden Stararchitekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron, mit denen Ricola nun bereits das achte Projekt verwirklicht, will die Firma zeigen, wie wichtig ihnen Architektur ist. «Nicht Prestige-Architektur, sondern Qualität, Ökologie, Ästhetik und der Mensch stehen bei uns im Vordergrund», sagt Lukas Richterich.

Die Gebäudehülle aus Stampflehm – insgesamt rund 3000 Tonnen schwer – dürfte das Auffälligste werden, das diese Bedürfnisse abdeckt. Das dazu nötige Baumaterial stammt aus nächster Umgebung. Zur Verarbeitung der drei Komponenten Ton (Laufen), Mergel (Liesberg) und Aushub (Büsserach) gründete Geschäftsmann Martin Rauch extra eine Filiale seiner vorarlbergischen Firma «Lehm Ton Erde» im Ried Zwingen, wo die über 600 Fassadenelemente gemischt und gepresst werden. «Diese Gebäudehülle, die sich ähnlich präsentiert wie das Schaulager in Münchenstein, eignet sich hervorragend für die fachgerechte Lagerung unserer Kräuter», informierte Giovanni Batzer, Mitglied der Geschäftsleitung Ricola.

Eine Photovoltaikanlage mit einer Jahresproduktion von 150 000 kW/h, die Nutzung der Abwärme aus dem «Kochtopf» und die Erhaltung der Naturhecke neben dem neuen Gebäude sind weitere Signale von Ricola, welche mit diesem Vorhaben nebst Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und Ökologie einmal mehr auch die Standorttreue zu Laufen beweist. Was der anwesende Stadtpräsident Alex Imhof in seinem Plädoyer mit Nachdruck hervorhob.

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