Raiffeisen zeigt, wie’s geht

Sie ist wie eine alte Wandersfrau: Mit festen Schritten unterwegs, lässt sie den Horizont nicht aus den Augen. Die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein macht einen soliden Gewinn.

Blumenmeer: Hannes Häner, Ueli Schmidlin und Philipp Karrer haben auch letztes Jahr für einen Gewinn gesorgt.  Foto: Gini Minonzio
Blumenmeer: Hannes Häner, Ueli Schmidlin und Philipp Karrer haben auch letztes Jahr für einen Gewinn gesorgt. Foto: Gini Minonzio

Die ganz, ganz Grossen sollten mal an eine Generalversammlung der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein kommen. Dort könnten sie vom Präsidenten des Verwaltungsrates, Ueli Schmidlin, lernen, wie man das macht. Die Eishalle Laufen war am Freitagabend mit 1380 Genossenschaftern gefüllt. Und immer wenn Schmidlin abstimmen liess, zeigten alle, aber auch wirklich alle, ihr Vertrauen und streckten bei der Ja-Frage die Abstimmungskarte in die Höhe. Kein Zu-Kurz-Gekommener empörte sich über Boni, kein Besserwisser stellte eine kritische Frage zum Geschäftsjahr und kein Hungerleider meckerte über das Essen.

Eine Generalversammlung der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein ist wie ein Volksfest, dem man entgegenfiebert. Habitués kommandieren ein Vorausdetachement ab, das schon eine Stunde vor Beginn ansteht, um die guten Plätze zu reservieren. Ein Fünftel der Genossenschafter lässt sich das nicht entgehen: das gute Essen, der Wein, die Früchtekörbe und die Show. Alles geschenkt. Da kommt wahrlich keiner zu kurz. Man geniesst und lässt andere geniessen.

Zumal das Vertrauen gross ist. Bereits zum zehnten Mal in Folge ist Raiffeisen zur vertrauenswürdigsten Bank der Schweiz gewählt worden, erklärte Schmidlin. 155 neue Genossenschafter bringen ihr Geld zur Raiffeisenbank Laufental-Thierstein, sodass es nun bereits 6668 Mitglieder sind. Es gibt 5 Prozent mehr Kundengelder. Ob die Gelder von anderen Banken abgezogen werden, kann der Bankleiter Hannes Häner nicht sagen. Es sei ja so, dass generell in unsicheren Zeiten mehr gespart werde.
Den Horizont im Auge behalten

Die präsentierten Zahlen zementieren das Vertrauen weiter. Der Verlust aus dem Kreditgeschäft beträgt läppische 2000 Franken. Das bedeutet, dass die Hypothekenvergabe auf Häuser extrem risikobewusst und verantwortungsvoll erfolgt. Auch der Jahresgewinn von 0,8 Millionen lässt sich sehen. Er liegt 2 Prozent über dem Vorjahr. Das liegt auch daran, dass die Filialen in Erschwil und Bärschwil geschlossen wurden. Mit dem Gewinn werden die Anteilscheine mit 6 Prozent verzinst und 0,7 Millionen fliessen zum Eigenkapital. Das Eigenkapital von 13 Millionen liegt bereits über dem, was die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) verlangt, so Häner. Wieso sollen die Genossenschafter das Eigenkapital trotzdem erhöhen? «Wir sorgen vor, falls wir einmal einen Kreditverlust haben sollten, überdies sind hohe Reserven gut für das Rating, welches auf Gruppenebene erhoben wird. Zudem erhöht die Finma ihre Anforderungen laufend», zählt Häner die Gründe auf.
...

Mehr über diese Versammlung im aktuellen Wochenblatt.

 

Weitere Artikel zu «Laufen/Laufental», die sie interessieren könnten

Laufen/Laufental18.06.2025

Für einmal ging es nicht um Start-up, sondern um Fuckup

Zerbrochene Freundschaften, Ehekrise und Burn-out — nicht jede Geschäftsidee führt zum Erfolg. An der Fuckup Night in Zwingen erzählten drei Jungunternehmer…
Laufen/Laufental18.06.2025

Laufen lädt zur Mitwirkung ein

Mit der geplanten Erschliessung des Dürrenbodens in Laufen geht es vorwärts. Das Mitwirkungsverfahren für den Teilzonenplan ist noch bis am 27. Juni am Laufen.…
Laufen verschuldet sich weiter
Laufen/Laufental18.06.2025

Laufen verschuldet sich weiter

Um die Finanzen der Stadt Laufen ist es bekanntlich nicht gut bestellt. Die Rechnung 2024 schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 811043 Franken — budgetiert…