Laufen lädt zur Mitwirkung ein

Mit der geplanten Erschliessung des Dürrenbodens in Laufen geht es vorwärts. Das Mitwirkungsverfahren für den Teilzonenplan ist noch bis am 27. Juni am Laufen. Bereits im September soll das Geschäft vor die ­Gemeindeversammlung kommen.

Schutz vor Wasser: So oder ähnlich sollen die Flächen aussehen, wo Oberflächenwasser versickern kann, um den Dürrenboden vor Überschwemmungen zu schützen. Bild: Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG

Das Gebiet Dürrenboden umfasst rund 40000 m² unbebaute Wohnzone und bietet somit ein bedeutendes Entwicklungspotenzial. Seit 2005 ist das Areal als Wohnzone W2a mit Quartierplanpflicht ausgewiesen. Frühere Versuche zur Umsetzung einer Quartierplanung scheiterten jedoch mehrfach — unter anderem 2016 an materiellen Mängeln und Verfahrensfragen, später an Uneinigkeit zwischen Stadt und Grundeigentümerschaft über Ziele und Kostenverteilung. Ein Urteil des Kantonsgerichts von 2020 verpflichtete die Stadt Laufen, die raumplanerische Entwicklung wiederaufzunehmen und eine abstimmungsreife Vorlage auszuarbeiten.

Nun liegt der Teilzonenplan Dürrenboden vor, erstellt von der Firma Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG. Am letzten Mittwochabend wurde dieser der interessierten Bevölkerung vorgestellt. Rund 40 Personen waren zum Anlass in der Aula der Primarschule Serafin ­erschienen, hauptsächlich Anwohnerinnen und Anwohner. Stadtrat Daniel Scholer zeigte sich bei der Eröffnung des ­Informationsabends zum künftigen Wohnquartier Dürrenboden erleichtert: «Wir sind froh, dass wir nun zur öffentlichen Mitwirkung übergehen können.» Die Stadt habe mit der Kommission für die Baulandumlegung eine einvernehmliche Lösung finden können.

Der aktuelle Planungsstand wurde von Fabian Vögtli und Benedict Sutter von der Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG vorgestellt. «Wir befinden uns im ­Informations- und Mitwirkungsverfahren und möchten transparent erklären, wie sich die Bevölkerung beteiligen kann», so Vögtli. Der Dürrenboden solle dereinst durchgrünt, familienfreundlich und ökologisch gestaltet daherkommen.

Ein zentrales Thema ist der Umgang mit Starkregen. Dafür sei ein Entwässerungskonzept erarbeitet worden, das unter anderem Versickerungsmulden, ein Quergefälle in den Strassen und ­begrünte Flachdächer mit Retention vorsieht. Trotz Begrünung der Dächer bleibe die Nutzung von Photovoltaik möglich. Im Westen seien eine Schutzmauer und eine Hecke als natürliche Abgrenzung zur Landwirtschaft geplant. Im Strassenlinienplan sind 4,6 Meter breite ­Erschliessungsstrassen mit Wendeplätzen vorgesehen — ausreichend für den Begegnungsverkehr und grosse Fahrzeuge wie z. B. die Müllabfuhr. Auch der bereits bestehende Dürrenbodenweg wird verbreitert. «Mit unserem Strassennetzplan werden alle Parzellen erschlossen», so Sutter. Im Teilzonenplan ist eine Wohnzone W2a mit zweigeschossiger Bauweise vorgesehen. Eine zusätzliche Attikawohnung sei möglich. Die maximale Überbauungsziffer beträgt 30 Prozent, ebenso muss mindestens ein Drittel jeder Parzelle als Grünfläche erhalten bleiben. Flachdächer sind vorgeschrieben, geplant ist ausserdem ein öffentlicher Spielplatz auf Gemeindegebiet. ­Vorgesehen ist auch die Pflanzung von Bäumen entlang des Bierkellerwegs.

Die anschliessenden Fragen der Gäste waren kritisch, aber auch wohlwollend. So wurde angemerkt, dass die Oberflächenentwässerung hervorragend ­gelöst worden sei. Kritisch beurteilte eine Wortmeldung den Umstand, dass von den Parzellenbesitzenden ein Abwassertrennsystem gefordert werde, schliesslich aber auch das saubere Wasser in die ARA fliesse. Fabian Vögtli stellte klar, dass der Entwässerungsplan ein separates Verfahren sei und nicht Teil der ­Teilzonenplanung. Der Entwässerungsplan sei bereits ­beschlussreif, unterliege jedoch keinem Mitwirkungsverfahren und solle — wie der Teilzonenplan Dürrenboden — im September der Gemeindeversammlung vorgelegt werden. Die Bevölkerung kann sich noch bis zum 27. Juni schriftlich zur Planung äussern. «Anregungen nehmen wir gerne entgegen», so die Planer.

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