Pulte und Spielgeräte für Kinder in Kerala
Dank dem Einsatz der Primarschule Laufen am Christkindlimarkt und weiteren Spenden bekam ein Kindergarten in Indien Pulte und Bücher.

Reisen ist Heidi Splendores Leidenschaft. Seit ihrer Pensionierung vor zehn Jahren verbringt die ehemalige Primarlehrerin im Winter mehrere Wochen in Kerala, dem Bundesstaat im Südwesten Indiens. Doch einfach im Liegestuhl zu ruhen ist nicht ihr Ding. Die Kinder liegen ihr nach wie vor am Herzen und ihre soziale Ader treibt sie an, sich für Kinder und Frauen zu engagieren. Dank den Einnahmen, welche die Primarschule Laufen mit ihrem Stand am Christkindlimarkt in Laufen erzielt und weiteren grossen und kleinen Spenden, hat sie die finanziellen Mittel, um zu helfen. Denn während wir in der Schweiz darüber diskutieren, ob der Lehrplan 21 sinnvoll sei, stehen in Kerala ganz andere Themen im Vordergrund. Zwar ist die Alphabetisierungsrate mit 95 Prozent hoch, doch fehlen in den Schulen grundlegende Sachen. Heidi Splendore konnte in diesem Jahr mit einem Teil des Spendegeldes u.a. einen Kindergarten in Kakkamoola unterstützen. Für die 12 Knaben und 18 Mädchen wurden Pulte und Bänke angeschafft, so dass die Kinder nicht mehr auf dem Boden sitzen müssen, Bücher und Lernspiele für die Bibliothek gekauft und auf dem Pausenplatz Spielgeräte aufgestellt. Ein Schulbus, finanziert durch eine europäischen Stiftung, holt nun jene 16 Kinder ab, welche einen weiten Weg zurücklegen müssen.
Mit dem restlichen Geld unterstützte Heidi Splendore, wie schon in den letzten Jahren, Kinder in einer Krebsklinik und liess durch einen Schneider vor Ort rund 100 Schuluniformen nähen und verteilen. Ca.15 Franken kostet ein Set pro Kind, ein hoher Betrag für die meisten Familien. Das nächste Ziel ist es, die Bibliothek zu ergänzen, eventuell weitere Klassen zu unterstützen und den Lohn der Lehrerinnen, der mit 37 Franken im Monat eher einem Trinkgeld gleicht, zu heben. Heidi Splendore möchte nicht, dass die Menschen vom Spendegeld abhängig werden, sondern einen Anstoss zur Selbsthilfe geben. So ist es ihr auch ein grosses Anliegen, die Frauen zu ermutigen, für einen gerechteren Lohn zu kämpfen. Das Einsetzen der Spenden braucht viel Zeit, denn sie verteilt nicht einfach Geld - sie hätte Bedenken, dass es irgendwo verschwinden würde - sondern sie lässt sich von einer Vertrauensperson beraten, geht mit zum Einkaufen und verhandelt mit den Einheimischen. In ihrem Blog erzählt sie mit Text und Bildern von ihren Erfahrungen in Kerala.