Neuer Versuch einer gemeinsamen Sozialberatung

Die Streitigkeiten um die Sozialdienste Laufental sollen nicht mit der Auflösung des Zweckverbandes enden. Es gäbe eine Rechtsnachfolgerin, sofern das Volk ja sagt.

Haben die Laufentaler Sozialdienste auf eine neue Basis gestellt: (v.l.) Stephan Pabst (Grellingen), Remo Oser (Röschenz), Margareta Bringold (Wahlen), Franz Meyer (Grellingen), Cecile Jenzer (Brislach), Cornelia Düblin (Laufen) und Ermando Imondi
Haben die Laufentaler Sozialdienste auf eine neue Basis gestellt: (v.l.) Stephan Pabst (Grellingen), Remo Oser (Röschenz), Margareta Bringold (Wahlen), Franz Meyer (Grellingen), Cecile Jenzer (Brislach), Cornelia Düblin (Laufen) und Ermando Imondi (Zwingen). Foto: Bea Asper

Das Verursacherprinzip wird höher gewichtet als der Solidaritätsgedanke. Die Gemeinden haben mehr direkten Einfluss als vorher, die Verwaltung wird schlanker und die Kosten sinken um über 200 000 Franken. Das ist das Ergebnis der Arbeitsgruppe, die zwei Jahre lang für die Laufentaler um eine Lösung gerungen hat, wie die gemeinsame Aufgabenbewältigung im Sozialbereich trotz unterschiedlicher Voraussetzungen und Interesssenskonflikte fortgesetzt werden kann. Die Sozialdienste Laufental waren von den Gemeinden aufgekündigt worden. Unter anderem, weil der Sockelbetrag viel höher angesetzt war als das Verursacherprinzip. Dies wird nun geändert: Die Gemeinden zahlen nur noch 35 Prozent an eine gemeinsame Sozialberatung und kommen zu 65 Prozent für den Aufwand auf, den ihre Fälle verursachen. Durch den Wegfall der Geschäftsleitung und die umstrukturierte Aufgabenteilung beim Buchungssystem wird die neue Sozialberatung eine Viertel Million Franken günstiger. Die Gemeinden teilen sich die Infrastruktur, das Sekretariat, die Sozialberater und das Sicherheitsdispositiv. Hingegen bleiben der Einfluss und die direkte Verantwortlichkeit bei den Gemeinden. Ihre Sozialhilfebehördenmitglieder formieren sich in drei Sozialhilfebehörden, welche über die Fälle und die Gelder entscheiden, «selbstversändlich im Rahmen der Gesetzgebung», sagt der Grellinger Landrat Franz Meyer. Ihm war es gelungen, die Gemeindevertreter vor zwei Jahren zu ermuntern mit einer Arbeitsgruppe nach einer neuen gemeinsamen Lösung zu suchen. «Bis auf Duggingen. Diese Gemeinde hat sich aufgrund der geografischen Lage entschieden, in allen Bereichen mit Aesch und den angrenzenden Gemeinden Kooperationen zu suchen.» Die Gemeinderäte der anderen zwölf Laufentaler Gemeinden stünden der neuen Sozialberatung positiv gegenüber, versichern Meyer und seine Kollegen der Arbeitsgruppe.

Die Gemeinderäte würden den Vertrag im Verlauf der nächsten Monate vor die Gemeindeversammlungen bringen und im September soll letztlich an der Urne die neue gemeinsame Sozialberatung besiegelt werden. Infrastruktur und vorhandene Mittel der Sozialdienste Laufental müssten dann nicht aufgelöst und verteilt werden, sondern es wäre auf das Jahr 2014 eine Rechtsnachfolgerin gefunden, meint Meyer.

Die Stadt Laufen hatte ursprünglich mit ihrer Kritik und ihrer Kündigung den Stein ins Rollen gebracht, erinnert Laufens Sozialchef Linard Candreia. Er befürwortet die neue Lösung. «Sie ist im Sinne von Laufen, aber auch des ganzen Tals.»

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