Neuer Standort für die Naubrücke
Im Rahmen des Hochwasserschutzprojekts soll der Standort der Naubrücke versetzt werden und neu hinter der Eishalle zu stehen kommen. Letzten Donnerstagabend konnte sich die Bevölkerung ein Bild von den Plänen machen.
So viel vorneweg: Gut Ding will Weile haben. Bis mit dem Bau der neuen Naubrücke begonnen werden kann, wird es 2027 — der Idealfall vorausgesetzt. Das Vorprojekt dafür liegt jetzt vor. Rund 90 Personen — aufgeteilt in zwei Gruppen — konnten sich letzte Woche ein Bild davon machen, wie sich der Neubau in die Landschaft einfügt und wie die Kantonsstrasse neu geführt werden soll.
Die Naustrasse soll zukünftig entlang der SBB-Linie verlaufen. Um dem Strassenbereich mit Velostreifen und Trottoir genügend Raum zu geben, muss der Bahndamm teilweise abgetragen und abgesichert werden. Nach der Engstelle bei der Eishalle führt die Strasse direkt zur neuen Naubrücke. Auf deren Kurveninnenseite erhebt sich ein Bogen über die Fahrbahn. Er sorgt dafür, dass das Bauwerk ohne Zwischenabstützung im Fluss erstellt werden kann. Mit einem Kreisel schliesst die Naustrasse an die Baselstrasse an. Zur Norimatt hin sind unterschiedliche Formen von Sicht- und Lärmschutz vorgesehen.
Für die Fussgängerinnen und Fussgänger und den Langsamverkehr wird der Norimattsteg neu gebaut und es entsteht ein weiterer Steg zum Stedtli hin — der Amthaussteg. Die bestehende SBB-Unterführung Schliffweg wird komplett erneuert und verbreitert. Mit der neuen SBB-Unterführung «Eishalle» wird zudem eine zusätzliche Verbindung in Richtung Schwimmbad geschaffen. Somit sind die Sportanlagen miteinander verbunden. Weichen muss die Kletterhalle. Sie wird vor der Eishalle neu aufgebaut. Der Kanton lässt sich das Ganze etwas kosten: Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 30 Millionen Franken, der Neubau der Brücke am bestehenden Platz hätte 15 Millionen Franken gekostet.
Regierungsrat Isaac Reber betonte in seiner Einführung den Wert des Neubaus und dem damit einhergehenden Verlauf der Kantonsstrasse. Denn ursprünglich sei anders geplant worden: «Eigentlich sollte die Brücke am bestehenden Ort neu gebaut werden, doch dann ergriff der Kanton die Möglichkeit, das Spilag-Areal zu kaufen, was uns in der Planung neue Möglichkeiten eröffnete. Wir können den Freiraum entlang der Birs ausspielen.»
Stadtpräsident Pascal Bolliger unterstrich diese Aussage mit seinen Worten: «Mit der Verlegung der Naubrücke erhalten wir eine 700 Meter lange Strecke der Birs entlang, die nicht durch eine grosse Strasse durchschnitten wird.» Für Laufen sei das ein Riesengewinn. Es entstehe ein Naherholungsgebiet inmitten einer Auenlandschaft.
Die anwesenden Einwohnerinnen und Einwohner lauschten den Ausführungen der Referenten gespannt. Zum Schluss hatten sie auch die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Bedenken zum Projekt zu äussern. In der ersten Gruppe war man für das Projekt des Lobes voll, auch wurde dafür gedankt, dass man die Bevölkerung von Anfang an informiere und mit ins Boot hole. «Nur so geht das!», sagte ein Einwohner.
Parkplätze sollen ersetzt werden
In der zweiten Gruppe wurde genauer nachgefragt, was nicht erstaunte. Anwesend waren Mitglieder des EHC Laufen und der Sportschützen, die aufgrund der unmittelbaren Nähe der Strasse zur Eishalle direkt betroffen sind. Bei Roman Bucher, Geschäftsleitungsmitglied des EHC Laufen, nachgefragt, erklärt er, dass man die Perspektiven, die sich Laufen mit dem vorliegenden Projekt böten, anerkenne. Man habe aber Vorbehalte: «Wir vom EHC und den Sportschützen sind auf eine gute Zufahrt und Parkplätze neben der Eishalle angewiesen. Wenn alle bestehenden Parkplätze aufgehoben werden, ist das für die Eishalle der Todesstoss. Auf den jetzigen Plänen ist noch kein Ersatz eingezeichnet.» Diese Vorbehalte konnten am Infoanlass aus dem Weg geräumt werden. Zwischen EGK und der Eishalle sollen 60 Parkplätze entstehen und jene ersetzen, die im Rahmen des Hochwasserschutzprojekts neben dem Schlachthaus verschwinden. «Wenn wir das auf den Plänen schwarz auf weiss sehen, sind wir zufrieden.» Man sei von den Projektverantwortlichen dazu aufgefordert worden, die Bedenken am Mitwirkungsverfahren nochmals einzubringen. Dieses läuft noch bis zum 15. Januar 2024. Mit einer öffentlichen Planauflage ist im Jahr 2025 zu rechnen.
Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.bl.ch/naubruecke abrufbar.