Naturheilmittel machen Sinn
Bereits 100 Gesundheitstipps hat Eli Schläppi fürs Wochenblatt geschrieben. Die Naturärztin möchte mit ihrer Kolumne einen Beitrag leisten, damit das alte Wissen über die Heilkraft der Natur nicht verloren geht.

Für mich gibt es nicht Entweder- oder, sondern ein Sowohl-als- auch», erklärt Eli Schläppi zum Thema Schulmedizin oder Naturheilmittel. So würden getrocknete Heidelbeeren gegen Durchfall und Rosmarinbäder gegen Rheuma helfen. Chemische Medikamente können dank Naturheilmitteln reduziert, manchmal sogar ersetzt werden oder zumindest die Nebenwirkungen gelindert werden.
Seit 18 Jahren führt Eli Schläppi ihre Naturarztpraxis in Laufen. Zuerst im Birs Center und nun seit sieben Jahren im 1. Stock des «Ochsen». Nach ihrer Ausbildung zur Drogistin folgte eine 4½-jährige Ausbildung mit Abschluss zur Naturärztin und kantonaler Bewilligung durch die Sanitätsdirektion. In den hellen, farbigen Räumen nimmt sich Eli Schläppi viel Zeit für ihre Patienten. In einem Gespräch, welches gut eine Stunde dauern kann, geht sie auf die Krankheitsgeschichte ein, bezieht aber auch die psychische Ebene, die Ganzheit des Menschen, in ihre Diagnose mit ein und schaut, was naturmedizinisch möglich ist und wo die Grenzen sind. Dabei nimmt sie wenn nötig mit dem Hausarzt Kontakt auf und umgekehrt kommt es auch vor, dass ein Arzt seine Patienten zu ihr weiterleitet. Es gibt Familien, die seit vielen Jahren immer wieder zu ihr kommen, um sich beraten und helfen zu lassen.
«Meinen Patienten erkläre ich immer die Wirkung der Heilmittel. Sie sollen das alte Wissen auch durch die eigene Erfahrung wieder erlernen», so die Naturärztin. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, dass das alte Wissen über die Heilkräuter, welches über Generationen weitergegeben wurde, nicht verloren geht. Das ist auch der Grund, weshalb sie die Kolumne «Gesundheitstipp»
seit fünf Jahren fürs Wochenblatt schreibt.
«Das Wissen über die Heilkunst deckt sich über die Kontinente hinweg», erklärt Schläppi. Auf ihren Reisen, eine weitere Leidenschaft von ihr, sucht sie das Gespräch mit den Einheimischen und erkundet sich nach deren Heilpflanzen. So habe ihr ein junger Mann auf einer Vulkaninsel im Atlantik über die fiebersenkende Wirkung von Lavendel berichtet. Ein wichtiges Wissen, denn ein Arzt in der Nähe fehle. Obwohl es bei uns genügend Ärzte gebe, könne es auch bei uns sinnvoll sein, zuerst ein pflanzliches Heilmittel auszuprobieren, anstelle sofort zu einem chemischen Medikament zu greifen, ist Eli Schläppi überzeugt. Mit dem Auffrischen des Wissens und dem vernünftigen Einsatz von Naturheilmitteln könne ein Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung und ein Beitrag zur Entlastung der Krankenkassen geleistet werden.
Weiterbildung ist Eli Schläppi wichtig, so besuchte sie unter anderem eine 1-jährige berufsbegleitende Ausbildung zum Thema «Fachberatung Psychotraumatologie im Alter SIPT». «Es gibt alte Menschen, die sich plötzlich auffällig benehmen. Da wird dann oft Demenz diagnostiziert. Vielleicht liegt die Ursache des Verhaltens aber in einem Trauma der Vergangenheit, welches nun plötzlich wieder ins Bewusstsein getreten ist», erläutert Schläppi. Wie sich ein Trauma anfühlt, musste Eli Schläppi erst kürzlich am eigenen Leib erfahren, war sie doch Passagierin auf dem Kreuzfahrtschiff Costa Concordia, als es sank.