Närrisches Epizentrum aufs Blauenplateau verlegt

Seit rund 15 Jahren organisiert Stefan Jermann mit zahlreichen «Mitinfizierten» den Blauner Fasnachtsplausch in der Kultur-Schüre. Auch diesmal wieder mit Tanz, limitierter Guggenmusik und den besten Schnitzelbänken der Region.

<em>Aus Alt mach Neu:</em> Les Chanterelles ganz in Grün. Fotos: Martin Staub

<em>Aus Alt mach Neu:</em> Les Chanterelles ganz in Grün. Fotos: Martin Staub

<em>Krönender Abschluss: </em>«D Lumpesammler», maskiert und mit Helgen.<em/>

<em>Krönender Abschluss: </em>«D Lumpesammler», maskiert und mit Helgen.<em/>

Ursprünglich wollten wir mit unserem Projekt die Blauner Hausfasnacht retten, da die Dorfbeizen über diese Zeit immer geschlossen waren», erklärt Stefan Jermann. Der Initiant des Blauner Fasnachtsplauschs reisst sich kurz vom Spaghetti-Topf los, um den Wochenblatt-Journalisten in der aufwendig dekorierten Kultur-Schüre zu empfangen. Um diese Zeit, kurz vor halb acht, gibts noch etwas Luft an den Tischen, was sich aber in Kürze ändern soll. Punkt acht legt denn Luis Alpin, das Einmannorchester, los und Alois Obermayr, so der bürgerliche Name des Österreichers, steht schon wenige Minuten später auf einem der Tische und kontrolliert mit seiner Stimmungsmusik das aufkommende fasnächtliche Treiben von oben.

Während andere Maskenbälle und Fasnachtsveranstaltungen an diesem Wochenende lautstärker und wesentlich grösser sind, glänzt der Blauner Fasnachtsplausch mit familiärer Atmosphäre und Charme. Man kennt sich und ist gespannt, in welcher närrischen Aufmachung wohl die Nachbarin dieses Mal erscheinen wird. Die eigentlichen Höhepunkte zwischen den ausgelassenen Sing- und Tanzeskapaden sind aber die Auftritte der regionalen Schnitzelbankformationen.

Den Einstieg wagen die beiden «Chanterellen» (Les Chanterelles) aus Kleinlützel. Diesmal aus Umweltschutzgründen im alten Kleid, und zu Ehren von Regula Rytz natürlich in Grün. Sie fahren – oder fliegen – dieses Jahr voll auf der grünen Welle. Und zwar CO2-neutral mit Hilfe von Red Bull:

D Greta goht eus mit ihrem CO2-Gstürm a d Niere / Fliege dörfsch nümm, das duet s Klima überstrapaziere / Drum verreise mir halt mit em TGV / Aber nei, d Franzose streike eimoll meh / Mir nämme e Schluck Red Bull oder zwe / Mir fliege, fliege, fliege CO2-neutral / A euser Ziel, über Bärg und Tal

Eine Stunde später warten zwei Bauern in Stiefeln und stinkigen Überkleidern auf Einlass:

Mir si do, dr Ferdi und Sigi / vom hingere Büehl und dr vordere Schmie-di / Mir – si – do (hejo, für euch simer do)

Raphi und Jölle treffen mit ihren Bauern-Hardrock-Songs den Geschmack des Publikums in jeder Beziehung:

Als Buur fingschs fein / Wenns schmöckt dehei / Di Job, erscht glingt / wenns rundum stinkt

Die beiden wortgewandten Bauern ernten mit ihren voll beladenen Raps so viel Applaus, dass noch eine Zugabe fällig wird:

Hol dr Alkohol, Trudi / Und schmier die Bei vo de Muni ii / Hol dr Alkohol, Trudi / Und loh am Schluss no e Schluck für mi

Nach immer lauter werdenden Tanz- und Mitsingorgien unter der unermüdlichen Animation von Luis Alpin beschliessen «D Lumpesammler Zwinge» den Reigen der Schnitzelbänkler. Sie überzeugen traditionell mit Vierzeilern, Larve, Helgen (Luege!) und eingängiger Melodie (Lose!).

Im Lade bstell ig früsche Fisch, vom allerbeschte Fang / Do klatscht mir dr Verchäufer dä schlüpfrig Fisch uf d Hang / «Machti do», frog i ganz schüch «e Plastigsagg nit Sinn?» / Do seit är fründlich: «Hützutags isch dä im Fisch scho drinn!»

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