Nach der Wasserquelle versiegt nun auch die Informationsquelle

«Wir möchten, dass das Wasser in den beiden Dorfbrunnen so schnell wie möglich wieder fliesst», sagte die Brislacher Gemeindepräsidentin Doris Scheunemann an der Gemeindeversammlung von letzter Woche.

Setzt Druck auf: Stephan Konrad von der IG Holzgasse lässt nicht locker, bis das Wasser wieder fliesst. Foto: Gini Minonzio
Setzt Druck auf: Stephan Konrad von der IG Holzgasse lässt nicht locker, bis das Wasser wieder fliesst. Foto: Gini Minonzio

Noch ist aber überhaupt klar, wer für die Kosten aufkommen muss. Im Februar liess ein Bauherr beim oberen Ende der Holzgasse ein Loch für eine Erdsonde bohren. Als Wasser hervortrat, stoppte die Baufirma EBL Wärmesysteme die Bohrung und verschloss das Bohrloch mit Beton. Doch da war es schon zu spät. Kurze Zeit später versiegten die beiden Dorfbrunnen an der Ecke Breitenbachstrasse/Holzgasse. Seither liegen sie trocken (das Wochenblatt berichtete).

Und das werden sie wohl noch eine lange Weile bleiben. Denn wer die Kosten der Reparatur übernimmt, ist unklar. Die Schuldfrage sei noch nicht geklärt, so Dieter Leutwyler, Pressesprecher der Bau- und Umweltschutzdirektion. Immerhin liess der Kanton inzwischen ein Gutachten erstellen, das er jedoch unter Verschluss hält.

Dominik Bänninger, Leiter Fachstelle Grundwasser, hält das Wiederherstellen des Wassers nicht für ausgeschlossen. Eventuell könnte das Quellwasser sogar wieder in den historischen Sodbrunnen geleitet werden. Trotz vorliegendem Gutachten könne man jedoch nicht abschätzen, ob dies weniger als 100000 Franken oder gar mehr als eine Million kosten werde. «Das ist noch in Abklärung», erklärt er.

Zur Beruhigung der Anwohner konnte die Ingenieurfirma messen, dass der grösste Teil des Quellwassers nun in den Malmkalk in etwas 90 Meter Tiefe fliesst. Es sei nicht zu erwarten, dass es dort Schäden anrichten kann, so Bänninger. Die Anwohner hatten nämlich befürchtet, dass das Quellwasser bodennah abfliesst und Hangrutsche verursacht oder ihre Häuser unterspült.

Weitere Konsequenzen hat der Fall kaum. Laut Bänninger seien die Auflagen für Erdsondenbohrungen streng genug. Die Bewilligungspraxis müsse nicht angepasst werden. «Zu prüfen bleibt, ob Kontrollen verschärft werden müssen, um solche Schäden in Zukunft wirksamer zu verhindern», so Bänninger.

Als nächster Schritt werden im Januar der Bauherr, die Bohrfirma EBL Wärmesysteme, der Kanton und die Gemeinde zusammenkommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen, verkündete Gemeinderat Daniel Krebs.

 

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