Musikschule will Eintrittsalter senken

Zukünftig sollen Kinder bereits ab dem zweiten Schuljahr an der Musikschule Laufental-Thierstein Unterricht nehmen dürfen. Zudem will man als letzte Musikschule des Kantons der Talentförderungbeitreten.

Hier spielt die Musik: Ulrich Thiersch (l.) stellt die beiden besonderen Musikschüler Elias und Samuel (r.) vor. Die begleitende Pianistin ist Elias’ Mutter Ruth Taglang (2.v.r.). Foto: Martin Staub
Hier spielt die Musik: Ulrich Thiersch (l.) stellt die beiden besonderen Musikschüler Elias und Samuel (r.) vor. Die begleitende Pianistin ist Elias’ Mutter Ruth Taglang (2.v.r.). Foto: Martin Staub

Seit Gründung der Musikschule Laufental-Thierstein vor 40 Jahren gilt das Eintrittsalter 9 Jahre, was der 3.Primarklasse entspricht. «Dieser Zeitpunkt ist reichlich spät und lässt wertvolle Zeit verstreichen, welche motivierte Kinder für effizienten Musikunterricht nutzen könnten», erklärte Ulrich Thiersch anlässlich der Delegiertenversammlung vom Dienstag vergangener Woche. Als weitere Neuerung propagierte der Leiter der Musikschule die «Talentförderung Musikschulen Baselland», von der derzeit im ganzen Kanton 66 Schüler (rund 0,7 Prozent aller Schüler aus Baselbieter Musikschulen) profitieren, wie Thomas Waldner, verantwortlicher Talentrat, in seinem Referat ausführte. Letizia Walser, Leiterin der Musikschule Binningen-Bottmingen und ebenfalls Talentrat, unterstrich anhand einiger Beispiele die positiven Ergebnisse der Talentförderung.

Beispielhafte Information

Thiersch verstand es, die 36 erschienenen Delegierten aus den 12 Thiersteiner und den 13 Laufentaler Gemeinden nicht nur genaustens zu informieren, sondern sie mit dem obligaten musikalischen Beitrag zu Beginn der Versammlung auch beispielhaft zu überzeugen. Bei diesem Auftritt kamen nämlich diesmal mit dem 9-jährigen Erschwiler Elias Taglang, Violine, sowie Samuel Cueni aus Brislach, 19-jährig, Perkussion, zwei Schüler zum Zug, welche von diesen Neuerungen profitiert hätten. Elias vom früheren Eintrittsalter, denn der begabte Violinist musste in der ersten Klasse mit privatem Geigenunterricht beginnen. Jetzt ist er in der dritten Klasse und besucht den Unterricht an der Musikschule. Samuel Cueni, der bei der Schulleitung als einer von durchschnittlich vier bis fünf besonders begabten Schülern gilt, hätte von der kantonal organisierten Talentförderung profitiert.

Die Musikschule Laufental-Thierstein ist die einzige von 15 Musikschulen im Kanton Baselland, welche diese beiden Angebote noch nicht anbietet. Ulrich Thiersch vergass nicht, in diesem Zusammenhang über das «Wichtigste» – die Kosten – Klarheit zu schaffen. So rechnete er beim hier präsentierten Modell mit Mehrkosten für die Gemeinden, welche ein Talent unterstützen dürfen, mit rund 1200 Franken und für die Musikschule, welche mit durchschnittlich vier Talenten rechnet, mit 4900 Franken Mehrkosten pro Jahr. Der Elternbeitrag soll pauschal nicht mehr als 1100 Franken pro Semester betragen.

Ob die Delegierten, welche dank der genauen und umfassenden Information nur wenige Fragen stellten, die beiden Vorlagen «Eintrittsalter» und «Talentförderung» befürworten, entscheiden sie im Mai nächsten Jahres, wenn darüber abgestimmt wird. Wann die beiden Neuerungen dann in Kraft treten, muss noch bestimmt werden.

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