Musikalischer Glücksfall

Auf der diesjährigen internationalen Tournee gastieren die vielfach ausgezeichneten Berliner Barock Solisten morgen auch in der St.Katharinenkirche Laufen. Dabei stehen Uraufführungen auf dem Programm.

Gastieren morgen Freitag in Laufen: Die Berliner Barock Solisten, hier auf einer Aufnahme vom Jahr 2019. Ganz links: Willi Zimmermann. Foto: zVg/Irène Zindel
Gastieren morgen Freitag in Laufen: Die Berliner Barock Solisten, hier auf einer Aufnahme vom Jahr 2019. Ganz links: Willi Zimmermann. Foto: zVg/Irène Zindel

Dem Verein Kammerkonzerte Laufen ist mit diesem Konzert ein Coup gelungen, auf den andere Städte und Spielorte zurecht neidisch sein können. Die 1995 von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründeten Berliner Barock Solisten haben es sich zum Ziel gesetzt, auf modernen Instrumenten die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts auf höchstem Niveau aufzuführen. Das Ensemble arbeitet mit allen grossen Musiklabels zusammen und ist seit 2018 vor allem eng mit dem Label Hänssler-Classic verbunden. Zu den Gästen des Ensembles gehören namhafte Solistinnen und Solisten, sodass die Berliner Barock Solisten als Garant für hochkarätige Interpretationen von Barockmusik gelten.

Spitzenflötist mit Topensemble

Am 30. Juni ist der weltweit gefragte Flötist Philipp Jundt mit von der Partie. Laut Programmheft begeistert Jundt «mit der Wärme seines Tones, gepaart mit grosser dynamischer Ausdruckskraft». Seit 2017 ist Philipp Jundt auch Professor am Conservatoire de Neuchâtel. Geleitet wird das Konzert vom Violinisten Willi Zimmermann und von David Philip Hefti. Letzterer ist der Komponist der Kadenzen und Interludien zwischen den Sätzen des munteren Flötenkonzerts in d-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach, das zu Beginn erklingen wird. Danach folgt die Uraufführung der Fünf Concertini für Streichorchester von Hefti, der 1975 in der Schweiz geboren wurde und seit 2003 zahlreiche Preise erhielt, darunter auch den renommierten Hindemith-Preis. Die Sätze sind mit Adjektiven bezeichnet, von «blendend», «ätherisch» bis «rauschend».

Spannende Mixtur

Der Primgeiger Willi Zimmermann, der das Ensemble leitet, war von 1985 bis 2007 Mitglied des berühmten Amati Quartetts und hat auch sonst einen eindrücklichen Palmarès. Für das Publikum interessant dürfte die Interpretation der Orchestersuite Nr. 2 in h-Moll werden, deren einzelne Stücke mit «Vier Momenten» von David Philip Hefti verwoben werden. Dies ist die Uraufführung einer «Mixtur» zweier musikalischer Welten, die sich der Initiative von Hefti verdankt. Wer schon Werke von ihm gehört hat, darf gespannt sein, wie sich die Musik Bachs und die modernen Klänge vertragen. Es ist durchaus ein heikles Unterfangen, zwischen der Ouverture und dem Rondeau ein zeitgenössisches «verspielt» erklingen zu lassen, nach der Sarabande ein «verrückt» und nach der Polonaise ein modernes «verklärt». Sicherlich wird die Badinerie am Ende auch jene Hörerinnen und Hörer versöhnen, die mit Musik in der Tradition von Wolfgang Rihm und Rudolf Kelterborn nicht so viel anzufangen wissen. Doch bei moderner Musik gilt, was für alle Musik gilt: Auf höchstem Niveau gespielt, mag auch sie zu begeistern.

Berliner Barock Solisten, 30.6.,19.30 Uhr, St. Katharinenkirche Laufen. Tickets: Chalon, Laufen 061 761 11 51, online: www.kammerkonzertelaufen.ch.

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