Mit em Räbeli i s Hotel
Am Samstag feierte das Fasnachtsvariété «s’Räbeli» Premiere. Das Ensemble um Regisseur Patrik Hänggi tummelt sich in seiner 12. Ausgabe im und ums Hotel Räbeli und hält einige Überraschungen bereit.
Die abend- und saalfüllende Vorfasnachtsveranstaltung beginnt gleich mit einem Paukenschlag. Heini Klauser alias Schorsch vom Hafebeggi mag die Ansteherei für «s’Räbeli» im Stadthaus nicht besonders, weil er aber trotzdem dorthin will, liess er sich gleich als Eröffnungsnummer engagieren. Nach Schorschs lustiger Vorverkaufsgeschichte lichtet sich der Vorhang: «Hooray, Hooray, its a Holi-Holiday» tönts von der Bühne unter Mitwirkung der Räbeli-Band, der Röschenz Dancers, eines Ad-hoc-Chörlis sowie der Räbeli-Machern. Hier, auf dem Rathausplatz, soll in den nächsten drei Stunden die gesamte Laufner Prominenz gehörig auf die Schippe genommen werden. Wer in dieser Show nicht vorkommt, wird wohl auch in Zukunft vergessen bleiben. Die Stargäste im Hotel Räbeli sind – wie könnte es anders sein – die Stadträtinnen und -räte mit Präsidentin Brigitte, die sich hier im Hotel eine Auszeit gönnen und sich nach Strich und Faden verwöhnen lassen. Szenen in allen erdenklichen Örtlichkeiten eines Fünf-Sterne-Hotels bringen die Höhepunkte und vor allem die Fettnäpfchen-Tritte der vergangenen 365 Tage ans (Rampen-)Licht. Besuch bekommen die prominenten Politiker vom Kur-Orchester Pfluderi-Fäger-Clique. Die Tambouren und Pfiffer sorgen zusammen mit einem Car voller Appenzeller (Guggenmusik Chummerbuebe, Zwingen), dem Räbeliorchester und einigen Einzelmasken für musikalische Abwechslung. Diesem Zweck verschrieben sich auch Raphi und Jölle (Raphael Schmidlin und Jörg Jermann), deren fünf Auftritte mit Ukulele und Gesang beim Publikum besonders gut ankommen.
Die beiden Clowns Maris und Fabris haben diesmal wenig zu sagen. Trotzdem sind die fünf, quasi pantomimischen Szenen auf deren Weg ins Hotel zu geniessen. Marisa Hänggi und Fabrizio Scordari bieten zu ihrem Jubiläumsauftritt (10 Jahre) einen wohltuendenden Kontrast zum sonst doch eher geräuschvolleren Programm.
Mächtig für Lärm sorgen in der diesjährigen Räbeli-Ausgabe – wie gewohnt – die Darstellerinnen und Darsteller, die es einmal mehr versehen, treffend – aber immer mit dem nötigen Respekt – ihre «Opfer« zu karikieren und das Publikum keine Sekunde lang zu langweilen.