Maya Graf gibt Laufen die Ehre
Der Sonderzug mit Maya Graf legte am Mittwoch vergangener Woche in Laufen den ersten Stopp ein. Ein herzlicher Empfang durch Stadtpräsident Alex Imhof und unzähligen Gästen – trotz strömendem Regen.

Bereits um 13.15 Uhr begann sich das Areal um den Bahnhof Laufen mit Menschen zu füllen, die kaum im Sinn hatten, in den nächsten Zug einzusteigen. Zu sperrig die mitgebrachten Fahnen, zu extravagant die formellen Kostüme, zu delikat die üppigen Blumensträusse. Als sich eine Viertelstunde später noch eine vereinigte Musikgesellschaft aus Stadtharmonie und Stadtmusik und schliesslich Stadtpräsident Alex Imhof zum illustren Empfangskomitee gesellte, wurde klar, dass es sich hier um Grosses handeln musste.
Um 13.50 Uhr, als ein Zug ausser Fahrplan auf Perron 1 einfuhr, und die Stadt- und Harmoniemusikanten mit schneidiger Marschmusik auftrumpften, ward das Geheimnis bald gelüftet: Maya Graf, erste Nationalratspräsidentin der Grünen, stattete ihrer Heimregion einen Besuch ab. Begleitet von Vertretern der Baselbieter Regierung, Nationalratskolleginnen und -kollegen, und gar Bundesrat Didier Burkhalter, liess sich die 50-jährige Politikerin als Erstes in Laufen empfangen. Ein Pferdegespann wartete darauf, die Delegationen aus Bern und Liestal sowie Gastgeber Alex Imhof in seiner Kutsche aufzunehmen und über die Birsbrücke auf den Rathausplatz zu begleiten. Unter den Regenschirmen waren die Prominenz zwar kaum mehr zu sehen, was aber der Stimmung – die als überaus sonnig zu bezeichnen war – keinen Abbruch tat. Stadtpräsident Alex Imhof nutzte die Gunst der Stunde, und platzierte nach herzlicher Begrüssung des aussergewöhnlich hohen Besuches die wichtigsten Anliegen des Laufentals punktgenau: Erweiterung H18, Ausbau der SBB-Linie auf Doppelspur, und Verbesserung des öV-Fahrplanes. Zur Markierung, wie lange das Laufental schon auf die Erfüllung dieser Begehren wartet, überreichte der er der frisch gebackenen Nationalratspräsidentin einen 120 Millionen Jahre alten Ammoniten aus der Sammlung von Peter Borer.
Maya Graf wusste den Humor des Laufner Oberhaupts durchaus zu schätzen und bedankte sich anschliessend auf ihre Weise: «Das Laufental, das vor bald zwanzig Jahren zum Baselbiet gestossen ist, sehe ich als Juwel, zu dem es Sorge zu tragen gilt. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich mich auf meiner Tour für diesen Halt hier entschieden habe.» Das dicht gedrängte Volk auf dem Rathausplatz applaudierte, während die Musikanten die 50-jährige Politikerin mit dem Laufentalermarsch verabschiedete. Maya Graf setzte mit ihrer prominenten Gefolgschaft die Tour fort und besuchte Basel, Liestal und ihre Wohngemeinde Sissach.