Laufental hat mehr zu bieten als Ricola-Bonbons

Das diesjährige KMU-Podium vom Donnerstag, 30. Oktober, war prominent besetzt. Regierungspräsident Isaac Reber, Lucas Richterich, VR-Präsident Ricola, Stefan Marbach, Senior Partner Herzog & de Meuron (HdM), Josef Zindel, ehem. FCB-Kommunikationschef und Stadtpräsident Alexander Imhof tauschten sich aus und lieferten interessante Sichtweisen.

Prominent besetztes Podium: Gesprächsleiter Thomas Kübler unterhält sich mit Isaac Reber, Alexander Imhof, Lucas Richterich, Josef Zindel und Stefan Marbach (v.l.). Foto: Martin Staub
Prominent besetztes Podium: Gesprächsleiter Thomas Kübler unterhält sich mit Isaac Reber, Alexander Imhof, Lucas Richterich, Josef Zindel und Stefan Marbach (v.l.). Foto: Martin Staub

Im Focus stand «Wohnen im Laufental» und die eingeladene Runde erwies sich auf diesem Gebiet als äusserst kompetent. So wusste Regierungspräsident Reber bereits in seinem Eingangsreferat den anwesenden rund 60 Interessierten den Rücken – sprich das Selbstbewusstsein – zu stärken: «Trotz vielen ausstehenden und noch immer unsicheren Projekten dürft ihr stolz sein auf diese Region, die viele attraktive Perlen zu bieten hat.» Reber nannte Ricola, Keramik Laufen, Ziegler Papier, das Stedtli Laufen, Naturschönheiten und über die Grenzen ausstrahlende Anlässe, die es nur besser zu kommunizieren und zu vermarkten gelte, wie sich der ausgebildete Geograf und Raumplaner ausdrückte. Ins gleiche Horn blies Josef Zindel, den «die Liebe nach Blauen zog», und der «nicht vorhat, wieder wegzuziehen», wie der Rheintaler in seinem für Laufentaler «fremden» Dialekt bestätigte. Ihm falle auf, dass die Umgebung einfach zu wenig von den wertvollen Vorzügen des Laufentals kenne, erklärte der freischaffende Journalist und Kommunikator.

Den bewussten Umgang mit Architektur und natürlichem Lebensraum erläuterte Stefan Marbach in einem Kurzreferat. Als Beispiel nahm er Bezug auf das laufende Projekt Birsstadt rund um Aesch-Dornach, vor allem aber auf das in Etappen geplante Projekt Nau in Laufen. «Die Architektur hat nicht nur die Aufgabe, zu bauen, sondern auch die dazugehörigen Lebensräume zu schaffen», lautete sein wichtigstes Credo. Er machte aber kein Hehl daraus, dass solch grossen Projekte viel Zeit beanspruchen, und redete von Zeiträumen zwischen 10 und 20 Jahren. Stadtpräsident Imhof hoffe zwar auf eine raschere Abwicklung, bemerkte Marbach nebenbei. Ein entsprechendes Votum eines Gastes aus dem Publikum unterstrich mit einem Beispiel aus Oberwil die Aussage des HdM-Planers. «Je mehr Institutionen und Partner in ein Projekt involviert sind, desto länger dauern die Bewilligungsverfahren», bestätigte der anwesende Regierungspräsident. Stadtpräsident Imhof zeigte sich zuversichtlich für die zügige Umsetzung des mutigen Stadtentwicklungsprogrammes STEP und die wichtigen Inputs von Lucas Richterich bezüglich Vermarktung eines Laufentals, welches besser sei als sein Ruf, schienen im Publikum nicht ungehört, wie die Gespräche beim abschliessenden Apéro bewiesen. So soll für das Laufental – und vermutlich auch für das benachbarte Schwarzbubenland – als Fazit dieser Veranstaltung gelten: Gehet hin und redet über die Qualitäten, die ihr zu bieten habt.

Und für die immer wieder hinausgeschobenen Projekte, wie unter anderem die SBB-Doppelspur oder die Umfahrung Zwingen-Laufen, wird sich die Regierung auch weiterhin «mit Vollgas» einsetzen, wie Regierungspräsident Isaac Reber versprach.

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