Laufens Geschichte neu erzählt
Über 30 Personen schrieben am neuen Buch über die Stadt Laufen. Nach vier Jahren Arbeit ist die Publikation nun fertig. An der Vernissage vom letzten Donnerstag wurde das über 400 Seiten dicke Werk vorgestellt.

50 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Laufner Heimatkundebuchs wurde am letzten Donnerstag das neue präsentiert. Die Kommission «Heimatkunde Laufen», bestehend aus Mathias Christ, Alex Imhof, Claudia Jeker, Linard Candreia und Dimitri Hofer, konnten über 30 Autorinnen und Autoren begeistern, Laufens Geschichte neu zu erzählen. «Die letzten vier Jahre haben wir intensiv und mit viel Leidenschaft am Buch gearbeitet. Das Buch ist ein stiller Protest gegen die schnelllebige digitale Zeit. Es bleibt, wenn anderes vergeht. Es ist nicht nur ein Rückblick in Laufens Geschichte, sondern verortet die Gegenwart und wagt einen Ausblick in die Zukunft», sagte Mathias Christ an der Vernissage im Kulturzentrum Alts Schlachthuus in Laufen. Er lobte das Engagement und das Herzblut aller Beteiligten.
Das über 400 Seiten dicke Werk ist eingeteilt in 13 Hauptkapitel mit jeweils einem Interview mit einer Persönlichkeit. Es behandelt Laufens Geschichte, wirtschaftliche Entwicklung, Baukultur, Kirchen und Soziales, Parteienlandschaft, Bevölkerungsgruppen, Bildung, Kultur, Natur, Verkehr, Freizeit und natürlich auch die Fasnacht. «Eine solche Dokumentation hilft, seinen Ort, seinen Mikrokosmos, zu verstehen», erklärte Linard Candreia. «Es ist ein Spiegelbild unserer Zeit», ergänzte Stadtpräsident Pascal Bolliger.
Bebildert ist die Publikation mit 127 historischen und 121 aktuellen Fotos. Für das Titelbild stieg Fotografin Anita Gerster in die Birs, um einen neuen Blickwinkel zu finden. Melanie Brêchet, Moderatorin des Abends, befragte unter anderem den ehemaligen Stadtpräsidenten Alex Imhof, der sich im Buch mit dem Thema Verkehr auseinandersetzt. «Weder in der Politik noch bei Projekten läuft es ideal. Doch die Geschichte zeigt die Fülle, was in Laufen möglich ist, und dass man stetig Vorwärtsmachen kann. Ein Meilenstein war der Doppelspurausbau, eine Herausforderung ist die Naubrücke», so Imhof. Ausführlich berichtete die Historikerin Claudia Jeker über verschiedene Flurnamen und deren Entstehung und Geschichten, die drumherum gesponnen wurden. Finanziert wurde das Buch einerseits durch zahlreiche Sponsoren anderseits durch den Kanton Baselland, dessen Verlag Herausgeber des Buchs ist. «Der Kanton Baselland fördert die Entstehung der Heimatbücher. Im Laufental gibt es bereits einige davon», so Dimitri Hofer von der Fachkommission Baselbieter Heimatbücher. «Eine Herausforderung waren die vielen Mitwirkenden an diesem Gemeinschaftswerk. Es war ein Hin und Her mit den Texten. Aber alle Autorinnen und Autor hielten sich an die Abgabefrist und die Länge der Texte» erzählte Daniel Gaberell, Gesamtkoordinator und Besitzer eines eigenen Verlags. Der Abend mit rund 100 Gästen wurde von Timon Düblin und Max Lüthi mit Gitarre und Gesang musikalisch umrahmt. Das Buch kann für 34 Franken im Buchhandel, in verschiedenen Geschäften in Laufen und in der Stedtlibibliothek erworben werden.


