Laufen auf dem Weg zum Wakkerpreis

Wie das Stedtli an der Birs die begehrte Auszeichung erhalten könnte, zeigten die Architekten Giuseppe Gerster und Markus Jermann auf.

Zwei einheimische Architekten referieren: Giuseppe Gerster (l.) und
Zwei einheimische Architekten referieren: Giuseppe Gerster (l.) und

Im Rahmen der Senioren-Uni fand im alten Schlachthaus in Laufen der elfte Vortrag der Reihe «Landschaft im Wandel» statt. Diesmal stand das Stedtli Laufen im Mittelpunkt, in dem «der Weg zum Wakkerpreis» anvisiert werde. Der Architekt Giuseppe Gerster schilderte die Entwicklung der Siedlung am Birsfall, an dem schon früh Schmieden, Mühlen und Sägereien ihre Tätigkeit aufnahmen. In der Folge entwickelte sich die Vorstadt, erst später das mittelalterliche Städtchen zwischen zwei Toren. Wenn auch innerhalb der Stadtmauern immer wieder gebaut wurde, so blieb das Ensemble intakt.

Markt und Marktrecht, schliesslich das Stadtrecht förderten das Selbstverständnis der Bürger, die viel taten, um ihr Städtchen zu erhalten, wie Gerster ausführte. Auch hat die Gemeindeversammlung Massnahmen stets unterstützt, die auf den Schutz der Altstadt zielten. Es wurden ein Bauinventar geschaffen sowie Gestaltungsrichtlinien und besondere Bauvorschriften für die Altstadt erlassen.

Diese sind die richtigen Voraussetzungen auf dem Weg zum Wakkerpreis, führte Architekt Markus Jermann im zweiten Teil des Vortrags aus. Dabei gibt es nicht nur innerhalb der Stadtmauern bemerkenswerte Bauten. Jermann erwähnte das Bahnhofgebäude, die Villa auf Saal und die Spitalkapelle.
Mit dem Wakkerpreis bedacht würden Gemeinden, die «eine sichtbare qualitative Aufwertung ihrer Ortsbilder unter zeitgemässen Gesichtspunkten» anstrebten und entsprechende Massnahmen träfen, stets unter Einbindung der Bevölkerung. Anhand des Städtchens Sursee, das den Wakkerpreis 2003 erhielt, wies Jermann auf die Möglichkeiten hin, die sich in Laufen bieten. Der Stadtentwicklungsplan «Step» sei ein richtiger und wichtiger Schritt. Positiv ins Gewicht fallen denn auch die Förderung von Architekturwettbewerben wie beim neuen Primarschulhaus «Serafin» und bei der Alterssiedlung Rosengarten. Zudem geben neue Überbauungen wie auf dem Nau-Areal wichtige Impulse. Als Nächstes müssten die Viehmarktgasse und die Bauerngasse aufgewertet werden. Wenn auch die Verkehrsprobleme beim Bahnhof gelöst und der Graben entlang der Stadtmauer begrünt sei, stünden die Aussichten Laufens nicht schlecht, schloss Jermann seine Ausführungen.

In der Fragerunde äusserte Stadtpräsident Alexander Imhof seine Genugtuung darüber, dass die Bemühungen des Stadtrates Anerkennung in Fachkreisen geniessen. Allerdings sei es für den Stadtrat wichtiger, die Attraktivität der Stadt Laufen für die Bevölkerung zu fördern und zu erhalten, «als sich um den Wakkerpreis zu kümmern». Ungeachtet davon werde man sich weiterhin um einen attraktiven Wohn-, Einkaufs- und Arbeitsort Laufen bemühen. Sowohl Gerster als auch Jermann bescheinigten dem Stadtrat, auf dem richtigen Weg zu sein, «ob man nun den Wakkerpreis will oder nicht».

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