Kunst für ruhige Minuten

Die Galerie Chelsea zeigt Werke von Nicole Ackermann Pearce und Regula Abraham. Es sind Zeichnungen zum Verweilen und Objekte zum Nachdenken.

Die beiden Künstlerinnen:  Nicole Ackermann Pearce (l.) und Regula Abraham.
Die beiden Künstlerinnen: Nicole Ackermann Pearce (l.) und Regula Abraham.

Die Galerie Chelsea stellt seit vergangenen Sonntag Werke zweier Künstlerinnen aus, welche sich zuvor nicht gekannt haben, deren Arbeiten aber hervorragend harmonieren. «ohne gelb ohne weiss ohne schale» lautet der Titel eines der Werke von Regula Abraham. In mühevoller Sisyphusarbeit löste die gebürtige St. Gallerin die Haut zwischen Eierschale und Eiweiss heraus und kreierte aus diesem aussergewöhnlichen Material etwas Neues. Ebenfalls beeindruckend ist die Installation «time she went down», ein Pendel, geschaffen aus Plexiglas bestückt mit einem Einakter vom irischen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Samuel Beckett.
Die Werke von Regula Abraham, welche ihre künstlerische Ausbildung unter anderem in Basel genossen hat, regen zum Nachdenken an. Gekonnt stellt die Künstlerin den Bezug zwischen Objekt, Literatur und Philosophie her. Regula Abraham selbst empfiehlt, pro Galeriebesuch eines ihrer Werke auszuwählen, ganz in dieses einzutauchen und sich dazu passende Literatur einzuverleiben. Die Basler Kunstwissenschaftlerin Françoise Theis hatte an der gut besuchten Vernissage die Aufgabe, das Publikum in die Ausstellung einzuführen. Sie bezeichnete die Werke von Abraham als bedeutungsschwanger und ausfüllend.
Auf der anderen Seite sind da die Zeichnungen von Nicole Ackermann Pearce. Filigran und fliessend zugleich, entführen sie den Betrachter in seine eigenen Fantasien. Der Kern von Ackermanns Ausstellung ist eine Serie von Schwarz-Weiss-Zeichnungen, welche innerhalb eines Jahres entstanden sind. Pro Monat schuf Ackermann eine Zeichnung. Entstanden ist somit das Abbild eines Jahres künstlerischen Schaffens. Gemäss Françoise Theis könne jeder Betrachter für sich selbst eigene Bilder in die sehr körperlichen und sinnlichen Zeichnungen hineininterpretieren. Ohnehin sei das Werk Ackermanns schweigend und alleine zu geniessen. Nur so könnten die Bilder ihre Wirkung entfalten. Die weiteren Arbeiten der Künstlerin, welche aus der Region stammt, sind innerhalb der vergangenen zehn Jahre entstanden. Die Werke der beiden Künstlerinnen sind in der Galerie Chelsea in Laufen noch bis zum 30. Juni zu sehen.

 

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