Kinderchörli als Zugnummer
Jodlerinnen und Jodler aus Alchenstorf, Mümliswil und Liesberg trafen sichzu einem gemeinsamen Jutz im Seemättli. DasKinderchörli «Chlylützler Jodlspatze» und WitzboldStockhorn-Housi brachten Leben in die Bude.
Hüt gömer nid is Näscht» sangen die Kinder aus Kleinlützel mit voller Inbrunst. Die vier Buben mit Sennenkäppi und rotem Gilet, die sieben Mädchen mit blauer Tracht und Blumenkranz in den Haaren schwenkten dazu die Schweizer und Kleinlützler Fahnen und erfreuten die 400 Gäste im Seemättli mit ihrem erfrischenden Auftritt. Um dem Kinderlied «Übers Älpli bin i gange» Farbe zu verleihen, stellten sich die Bärgbrünneler hinter die frohe Kinderschar und begleiteten sie sachte. Zuletzt wagte sich die neunjährige Lorena Tschan an einen Solojodel und erntete dafür viel Applaus. Susanna Borer, direkt aus Kanada eingeflogen, übte vorgängig mit den Kindern via Skype und hatte die Chlylützler Jodlspatze jederzeit im Griff.
Mächtig war der Auftritt des Jodlerklubs «Heimat» Alchenstorf, der zwei Lieder ihres Dirigenten Hannes Fuhrer zum Besten gab. Voluminös ertönten zwei Dutzend Stimmen und hinterliessen bei den Gästen veritable Hühnerhaut. Seit zwanzig Jahren leitet der begnadete Komponist die Alchenstorfer und gibt gleichzeitig mit seiner einmaligen Stimme den Takt vor. Die Emmentaler machten mit ihrem Auftritt dem urchigen Bernbiet alle Ehre.
Für einen weiteren Höhepunkt sorgte das Schäfer-Chörli Nord-West. Mit dem Jutz «Äs Chläusigs» punkteten sie bärenstark. Die Jodlerin mit ihren sechs Kameraden traten in der Schäfer-Tracht mit Holzschuhen auf und wussten mit Harmonie und ausgefeilten Stimmen zu gefallen. Als Zugabe liessen sie den Gassenhauer «Blueme» von Polo Hofer ertönen.
Der Jodlerklub Bärgbrünneli liess es sich nicht nehmen, zu Ehren des anwesenden Komponisten Hannes Fuhrer sein Lied «E nöie Tag» vorzutragen. Weil sich die Gastgeber am Nordwestschweizerischen Jodlerfest in Rothrist so hervorragend geschlagen hatten, liessen sie das Wettlied «Es Lied, e Jutz» folgen. Die Gäste honorierten die Bärgbrünneler mit langem Applaus.
Alle drei Formationen besammelten sich schliesslich auf der Bühne, um den in den Süden abgeflogenen Schwalben mit einem prächtigen Lied zu huldigen. Nach so viel Jodelkunst wollten die Gäste die Singenden nicht gehen lassen. «Chum lueg» wurde angestimmt und kein Zweifel kam auf, wer das Lied komponiert hatte.