Kampfkunst lehrt Fitness, Koordination, Konzentration und Fairness

Kampfsportler jeden Alters fanden sich über das vergangene Wochenende zum Ikkaido-Festival in Laufen ein.

Hollywoodreif: Die Zuschauer wähnen sich in einem Film mit Bruce Lee, wenn Karatekämpfer zum Sprung ansetzen. Fotos: Thomas Immoos

Hollywoodreif: Die Zuschauer wähnen sich in einem Film mit Bruce Lee, wenn Karatekämpfer zum Sprung ansetzen. Fotos: Thomas Immoos

Beeindruckend: Mit einem gezielten Schlag mit der Handkante werden Holzbretter halbiert.

Beeindruckend: Mit einem gezielten Schlag mit der Handkante werden Holzbretter halbiert.

Erst Übung macht den Meister: Aufmerksam machen die Kursteilnehmer die Übungen des früheren Kickbox-Weltmeisters Andree Kielholtz nach.

Erst Übung macht den Meister: Aufmerksam machen die Kursteilnehmer die Übungen des früheren Kickbox-Weltmeisters Andree Kielholtz nach.

Ikkaido steht für inklusiven Kampfsport, also dafür, dass auch Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen sich daran beteiligen können. In der Turnhalle des Primarschulhauses Serafin Laufen und auf dem Platz davor fanden sich Jung und Alt zum Ikkaido-Festival ein. Der Anlass wurde von Ikkaido Nordwestschweiz gemeinsam mit dem Ferienpass durchgeführt.

Rund 200 Teilnehmende machten mit grosser Begeisterung an den diversen Kursen mit. Dabei erhielten sie Einblicke in die Vielfalt der Kampfkünste wie Tai-Qigong, Karate, Kung-Fu, Kyusho, Kobudo. Wer wollte, konnte sich auch in die Kunst des Bogenschiessens, in den mittelalterlichen Schwertkampf sowie in das Ringen und Schwingen einführen lassen.

Aufmerksam lauschten die kleinen und grossen Teilnehmenden den Ausführungen der Schwarzgurtträger. Diese verfügen, wie Klaus-Thomas Hildesheim, Präsident von Ikkaido Schweiz, festhielt, nicht nur über eine breite Ausbildung in den Kampfsportarten, sondern auch über die Ausbildung, inklusiven Sportunterricht zu erteilen.

Über das ganze Wochenende herrschte reges Treiben im und um das Serafin. Hoch konzentriert boxt ein kleines Mädchen auf die Boxmatte ein und nimmt jene Position ein, die ihr der Sportlehrer zuvor vorgemacht hat. Ebenso voll dabei ist in der anderen Halle ein Bub, der elegant die ersten Karatesprünge übt.

Auch wenn die Kampfkünste auf Englisch «martial arts», also Kriegskünste heissen, so lautet die Devise für alle, die diesen Sportarten nachgehen: «Wir greifen nie als Erste an — verteidigen ist jedoch jederzeit erlaubt», wie es Hildesheim umschreibt. Kampfkunst lehre Fairness.

Die Kampfkunst setzt auf vier Säulen: Zum einen geht es — natürlich — um Fitness, Konzentration und Koordination. Als Zweites stärkt die Kampfkunst das Selbstbewusstsein und ermöglicht eine wirksame Selbstverteidigung. Drittens lernen die Kampfsportler, in verschiedenen Schritten die Kampftechniken. Als Viertes geht es um Kata, eine Art Gedächtnistraining, bei der ein Kampf gegen imaginäre Gegner geführt wird. Am Samstagabend zeigten einige versierte Schwarzgurtträger Schaukämpfe. Voller Anmut und Eleganz, hoch konzentriert bot man sich freundschaftliche Zweikämpfe. Vor jedem Kampf, und auch danach, verbeugten sich die Gegner voreinander. Ein Karatemeister zerbrach mit einem Handschlag etliche übereinandergestapelte Ziegel, und ein anderer ­halbierte mit einem gezielten Schlag ebenso harte Holzbretter. Den Höhepunkt bildeten die Feuertänze zweier Karate­kämpfer.

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