Humorvoller Objektkünstler
Der Gartenbauer Kurt Kirchhofer aus Brislach ist seit 15 Jahren auch passionierter Objektkünstler. Seine fantasievollen Tiere, Engel und Herzen aus rostigem Metall und anderen Materialien finden Absatz.

Wenn man den Mühlirain hinunterspaziert bis zur Stelle, wo er in den Fussweg über die Lüssel übergeht, sieht man rechterhand eine Ansammlung von Altmetall, Steinen und Holzstücken. «In jedem Gegenstand etwas zu sehen ist vielleicht eine Begabung», sagt Kirchhofer, «aber auch ein Fluch, denn da wirst du ein Sammler — und für andere Leute ein Metall-Messie.» Wenn es um seine Skulpturen geht, ist der Brislacher Künstler tatsächlich etwas chaotisch, weil er stets an zwei bis drei Ideen gleichzeitig herumstudiert. Kirchhofer, der eine Ausbildung als Landschaftsgärtner machte, begann mit seinem kreativen Hobby im Jahr 2010. «Brislach ist ja symbolisch das Hornvieh, und es gibt deshalb auch die «Hornvieh-Poscht». Ich hatte die Idee, dieses Motiv gestalterisch umzusetzen.» Kirchhofer brachte sich das Schweissen selbst bei und kaufte sich einen Plasmaschneider. Ein solcher «schneidet Metalle mittels eines Plasmas, das durch einen elektrischen Lichtbogen erzeugt wird», wie es auf Wikipedia heisst. «Ich arbeite gerne mit Naturmaterialien wie Stein, Holz und sehr gern mit rostigem Metall oder alten Werkzeugen.» Ob es eine Wurzel, ein alter Spaten oder ein Rechen ist, überall sieht Kirchhofer den Bestandteil für eine neue Skulptur. «So wird aus einer Schaufel schon mal ein Engel, aus einem Spaten eine Eule oder aus einem Pickel ein ‹Gwäggi› (Krähe)», so der gut aufgelegte Objektkünstler. Zwischen 100 und 150 Objekte hat er schon geschaffen. «Aber es ist ein Hobby, und so soll es auch bleiben.» 2022 gab es eine Weihnachtsausstellung und — ratzfatz — waren die Objekte verkauft. Im Gegensatz zu den gelaserten Metallfiguren in vielen Gärten sind alle Kunstwerke von Kirchhofer Unikate.
Humorvolles und Unheimliches
Kurt Kirchhofer ist ein Gemütsmensch mit viel Humor. Er ist seit Jahren Präsident des «Bruuch- und Kulturverein Brislach», der 2024 sein 25-jähriges Bestehen feierte. Für das Theater im Jahr 2019 schrieb er das Stück selbst: «’s Hornvieh het dr Durlips gfrässe», eine Komödie, die zweimal von je 300 Personen besucht wurde. «Es muss immer alles lustig sein», sagt Kirchhofer schmunzelnd. Das letzte Fest des Vereins war das Hippie-Fest im vergangenen Jahr. Vier Musikanten aus Deutschland spielten vier Stunden lang Musik des Woodstock-Festivals von 1969. Kirchhofer und seine Partnerin wohnen in einem besonderen Haus. Schon in der Luftaufnahme sieht man, dass das Haus am Mühlirain 2 keinen geraden Winkel aufweist. Der Besitzer weiss einiges über dieses alte Haus zu erzählen. Es seien immer wieder unheimliche, ja spukhafte Ereignisse vorgekommen. Das Haus wurde schon dreimal ausgesegnet. Trotz dieser paranormalen Vorkommnisse fühlt sich Kirchhofer sehr wohl im Haus. «In letzter Zeit ist auch nichts Ungewöhnliches mehr vorgefallen», erklärt er.