Kelsag mit Grüngut-Rekord und Solarprojekt auf Kurs

Die Kelsag sammelte im letzten Jahr eine Rekordmenge an Grüngut ein. Ende Jahr soll der Spatenstich für die Photovoltaikanlage auf der Deponie «Hinterem Chestel» erfolgen. Dies war an der GV in Roggenburg zu erfahren.

«Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit mit Blick auf die Weltpolitik in jüngster Zeit an Attraktivität verloren hat, bin ich überzeugt, dass der langfristige Trend hin zu nachhaltigen Lösungen bestehen bleibt. Die Kelsag leistet dabei regional einen wichtigen Beitrag», erklärte Franz Saladin, Präsident des Verwaltungsrats. Letzte Woche fand in Roggenburg die 49. Generalversammlung der Kehrichtbeseitigung Laufental-Schwarzbubenland AG (Kelsag) statt. 7208 Tonnen Siedlungsabfälle — 2,2 Prozent mehr als im Jahr 2023 — wurden in den 33 Aktionärsgemeinden der Bezirke Laufen, Dorneck, Thierstein und der Gemeinde Ederswiler im Jahr 2024 eingesammelt. Hinzu kamen 9700 Tonnen Wertstoffe, wobei sich die gesammelte Menge Papier und Karton in den letzten zehn Jahren halbiert hat. «Einen Rekord hatten wir dank gutem Wetter bei der Grüngutmenge mit 6300 Tonnen. Dies, obwohl Brislach neu eine eigene Lösung hat und dadurch 200 Tonnen wegfielen. Ebenso fielen 100 Tonnen aufgrund von Quarantänebestimmungen infolge des Auftretens des Japankäfers weg. Zwischen Juli und September durfte kein Grüngut aus Dornach abgeführt werden», erzählte Geschäftsführer Edmund Frey Kuron.

Stromversorgung dank Biomasse

Am anspruchsvollsten sei im Geschäftsbereich der Kelsag, wie zu erwarten war, das Projekt Biomasse, so Saladin. Schwierig seien die alternden Anlagen und der Wegfall der fixen Einspeisevergütungen für Strom 2031. Frey Kuron erklärt im Gespräch mit dem Wochenblatt, es gäbe Stimmen, die den ökologischen Nutzen infrage stellen, wenn Grüngut zum Beispiel von Nunningen nach Liesberg geführt werde. Sie würden eine Feldrandkompostierung der Landwirte als besser erachten. Jedoch könne mit dem Vergären der 11000 Tonnen Biomasse in Liesberg immerhin rund 500 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgt werden, gibt Frey Kuron zu bedenken.

Ökologische Aufwertung vielleicht

Die geplante Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Deponie «Hinterem Chestel» kommt weiter voran. Die Kelsag stellt den Industriellen Werken Basel (IWB) das Land im Rahmen eines Baurechtsvertrags zur Verfügung. Diese haben die Baubewilligung für die Solaranlage in Liesberg erhalten. Somit soll mit dem Bau der 25000 Quadratmeter grossen Solaranlage im Herbst gestartet werden. Mit der Anlage sollen über tausend Haushalte mit nachhaltigem Strom versorgt werden. Mit den Umweltverbänden hatte man sich einigen können. «Welche Auswirkungen die Teilbeschattung auf die rekultivierte Fläche haben wird, ob neu geschaffene Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen, sogar eine ökologische Aufwertung entsteht, wird sich zeigen. Es fehlt an Erfahrung mit solchen Projekten», erklärt Frey Kuron.

Diskussionslos stimmten die Anwesenden dem Jahresbericht des Präsidenten und des Geschäftsführers zu. Sie genehmigten das Jahresergebnis, das trotz eines Jahresverlusts von 75000 Franken aufgrund von Rücklagen einen Bilanzgewinn von 250000 Franken auswies. Im gemütlichen Rahmen wurde im Anschluss an die Versammlung ein Apéro riche genossen. Im Dezember ist eine ausserordentliche Generalversammlung zum Budget geplant. Im Jahr 2026 soll das 50-jährige Jubiläum der Kelsag gefeiert werden.

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