Hohe Auszeichnung für Zoe Zbinden
Mit ihrer Geschichte «La promotion de la semaine», zu Deutsch «Das Wochenangebot», hat Zoe Zbinden den zweiten Platz in einem internationalen Geschichtenwettbewerb gewonnen. Die Laufnerin reüssierte in der Kategorie «Französisch als Fremdsprache».

Die Stunden könne sie nicht beziffern, aber es seien doch einige gewesen, in welchen sie an ihrer Geschichte geschrieben habe, sagt Zoe Zbinden. Ihr sei dabei sicher auch zu Gute gekommen, dass sie bilingue aufgewachsen ist — ihre Mutter spricht Spanisch — trotzdem stecke unendlich viel Arbeit in dieser Geschichte, sagt die Gymischülerin. Sie habe viel recherchiert und im Internet nach den richtigen Ausdrucksweisen gesucht. Da sie eher zu der Gattung der Eulen gehöre und nach Mitternacht am kreativsten sei, habe sie vorzugsweise abends und nachts gearbeitet. Ihre Eltern seien davon nicht immer begeistert gewesen, lacht die 16-Jährige, die in ihrer Freizeit ausserdem hervorragend Klavier spielt und sehr gerne fotografiert. Zu ihrer Geschichte inspiriert worden ist Zbinden an der letzten Fasnacht, an welcher sie in der Birs, unweit der Passerelle, einen Einkaufswagen erblickte. Damit war auch schon der Protagonist der Geschichte gefunden. Die fantasievolle Handlung beginnt damit, dass zwei Männer einen Einkaufswagen in den Rhein werfen. Schnell kommt der Wagen mit den Forellen ins Gespräch und erzählt diesen vom teilweise tristen Dasein eines «Wägelis», aber auch von interessanten Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen — bis zu dem Tag, an dem er wieder aus dem Wasser gefischt wird. Ob der Einkaufswagen zurück ins Einkaufszentrum muss oder für Grösseres bestimmt ist, sei an dieser Stelle nicht verraten. Wer sich für diese oder weitere prämierte Geschichten des Wettbewerbs PIJA interessiert, kann diese im Buch «La prose 2016» nachlesen, welches im September erscheint. Ebenfalls nächsten Monat, genauer vom 8. bis 11. September, findet im freiburgischen Charmey die Preisverleihung statt. Zoe Zbinden gewinnt mit dem zweiten Platz tausend Franken. Das gewonnene Geld möchte die Schülerin fürs Reisen sparen. Aber auch für ein Abendessen mit Freundinnen und Shopping soll noch etwas übrig bleiben. Nicht nur Zoe Zbinden hat es in diesem Jahr unter die Finalisten geschafft: Ihre Klassenkameradin Aisha Hamann aus Laufen darf sich ebenfalls unter den Besten des Wettbewerbs einreihen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Zoe Zbinden am PIJA-Wettbewerb teilgenommen. Schon damals schaffte sie es mit ihrer Geschichte «Les yeux couleur ruisseau» unter die Finalisten und gewann schliesslich den Hoffnungsträger-Preis der Jury. Der PIJA-Preis wird von vielen Schweizer Kantonen unterstützt. Dieses Jahr wurden insgesamt 400 Texte aus 30 Ländern eingereicht. Ob Zoe Zbinden im nächsten Jahr erneut mitmachen wird, möchte sie offen lassen. Nach den Sommerferien beginnt sie im Rahmen der bilingualen Maturität des Gymnasiums Laufenal-Thierstein ihre zwei Gymnasialjahre in Porrentruy. Da bleibe abzuwarten, ob Zeit für eine weitere Geschichte bleibe.