Goldenes Röschenz oder Turnerim Geldrausch

Die Goldene Turnerrevue 2016 glänzte nicht nur mit Gymnastik und Akrobatik, sondern war ebenso auf der «Höchi» mit witzigen «aha-Rahmestückli» über den Dorffestgewinn.

Da capo: Die Jockeys auf den Kamelrücken setzen nach frenetisch beklatschtem Ritt nochmals einen drauf. Foto: Roland Bürki
Da capo: Die Jockeys auf den Kamelrücken setzen nach frenetisch beklatschtem Ritt nochmals einen drauf. Foto: Roland Bürki

Mann, war die Röschenzer Aula am vergangenen Samstag zum Bersten voll! Und überdies glänzte überall Gold: goldene Fränkli auf den Tischen, goldene Wimpel an der Decke, goldene Kostüme der Akteure und schliesslich der goldblonde Gemeindepräsident namens Moser alias Mosi, ein Sonnyboy aus dem «sunnige Rööschez». Immer dabei sein grosser Aktenkoffer mit Aufschrift «Tschäckpot», in dem das Publikum einen riesigen Reinerlös aus dem Dorffest 2015 vermutete. Die Anzeichen waren jedenfalls da. So sangen und drehten sich Mütter und Kinder vom Muki-Turnen: «Fuchs, wer hat die (goldene) Gans gestohlen?», während die Kinder aus dem Kinderturnen zur Melodie «Money, Money» pausenlos Geld in den Gemeindetresor (?) scheffelten. Und hörte man zwei grossmauligen Röschenzern in einer Rahmenstückli-Szene genau zu, musste man wirklich von einem schwerreichen Röschenz an der Goldküste des Laufentals ausgehen. Und das bestätigte «Preesi» Moser in einer eingeschobenen Tagesschau-Sequenz dem SRF-Reporter: «Wir hatten dank tollem Marketing-Konzept mehr Umsatz als erwartet.» Sagte es und verschwand mit Jackpot-Koffer und «Dorfschugger» Hausi Richtung «Sunnehof-Beiz», während auf dem Dorfplatz unaufhörlich Ferraris und Lamborghinis vorbeibrausten. Sicher zur Freude des «Tankwarts von Röschenz». In weiteren Szenen keimte Mosers Liebe zu einem weiteren «heissen Schlitten» namens Lucie im «Sunnehof» auf, die aber offensichtlich mehr scharf auf den Jackpot-Koffer war. Sensationell das Online-Chatting der beiden Turteltauben auf der Saal-Leinwand.

Turner waren nicht nur gewinnorientiert

Hoch hinaus ging etwa die Jugi mit ihrer Akrobatik «Viva la Grischa», einer Hommage an Graubünden, aber auch ihre Emoji’s und Verkehrskadetten begeisterten. Eindrücklich auch die Superwomen der Aktiven Geräte, die in einer furiosen Akro-Barrenshow gegen die Batmen antraten. Den Vogel schossen aber die Kameljockeys ab, die auf ihren Kamelen mit allerlei Faxen und Verrenkungen über die zehn Zentimeter Holzschnitzel schaukelten, welche der dauergestresste Hausi dann wieder mit Bäseli und Schüfeli wegräumen musste. Natürlich durfte bei der Jugi auch die Pokémon-Jagd nicht fehlen, während die Aktiven Kleinfeld im Pink Panther-Ballett brillierten. In der «Sunnehof-Beiz» war dann plötzlich der Teufel los. «Ui, ui, ui, ui», hörte man den «Landjeeger» beten: Mosis Jackpot-Koffer war verschwunden. Moser auch. Und Lucie? Warum aber die Aktiven am Ende im Bast-Röckli, Hawai-Hemd und mit dem Surfbrett Hawai unsicher machten und Geld verjubelten, bleibt das Geheimnis der Revue von morgen Freitag oder Samstag. Mit viel Glück könnte es noch zu einem Ticket reichen.

Fazit: Ein Variété, das mit seinen tollen Szenen, Kostümen und einem begeisterten Publikum etwas ans Räbeli erinnerte. Nur die «Standing Ovation» blieb aus, es war dafür offensichtlich zu eng.

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