Gemeinsam zum Wohl der Kirche
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche in Laufen starteten Bischof Felix Gmür, die Pfarrherren und die Gläubigen den Pastoralraum der Pfarreien Brislach, Kleinlützel, Laufen, Liesberg, Roggenburg-Ederswiler und Wahlen. 40 Ministrantinnen und Ministranten gaben der Messe einen jugendlichen und lebendigen Anstrich.
Wir alle haben einen direkten Draht zu Gott, eine gegenseitige und wunderschöne Beziehung», begann Bischof Felix Gmür seine Predigt. Mit dem Mikrofon in der Hand stand er vor dem Altar, sprach ohne Manuskript und schaute den dreihundert Gläubigen direkt in die Augen. Es war, als nehme er zu jedem Einzelnen Kontakt auf, seine Worte waren ruhig und bestimmt, seine Ausstrahlung einnehmend und freundlich. Wir seien wie eine Herde Schafe, geschoren oder ungeschoren, ergänzte er mit einem schelmischen Lächeln. Gott regiere nicht, sondern er schaue auf jedes einzelne Schaf. Gott wolle nicht nur das Wohl der Kirche, sondern auch das Wohl jedes Menschen.
«Wir müssen gegen alle Herausforderungen zusammenhalten, deshalb errichten wir einen gemeinsamen Pastoralraum Laufental-Lützeltal», fuhr er überzeugend fort. Es gehe darum, ein Netzwerk zu knüpfen und die Probleme gemeinsam zu lösen. Der Pastoralraum ermögliche es, neue Beziehungen zu schaffen und alte Freundschaften zu pflegen. Dabei dürfen die Obdachlosen, Einsamen, Armen, Flüchtlinge und Kranken nicht vergessen werden. Sie stünden vielfach am Kreuz wie seinerseits Jesus. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Frauen missbraucht, Schwarzafrikaner als Sklaven verkauft, Jugendliche zu Drogenkurieren und Mördern gezwungen werden. In italienischer Sprache wandte er sich auch an die Missione Cattolica Italiana und forderte schliesslich die Kirchengäste auf, so kräftig und schön zu singen, wie es der Chor Padre Luigi Trevisan unter Direktor Salvatore Nicosia vormachte.
Der designierte Pastoralraumleiter Diakon Christof Klingenbeck dankte allen Anwesenden für den Einsatz und das Gelingen des Projekts. Er sei überzeugt, dass die Kirchgemeinden keinen Verlust der Autonomie zu befürchten hätten und die Aufgaben gemeinsam besser und effizienter gelöst werden können. An den Kircheingängen wurden vier Körbe aufgestellt, worin die Gäste farbige Wollknäuel legten. «Die verschiedenen Farben sollen uns daran erinnern, dass auch aus einem bunten Gläubigerkreis eine Zusammenarbeit entstehen kann», meinte Pfarrer Stephan Stadler. Rot sei die Farbe der Liebe, Gründie der Hoffnungund Blau diejenige des Himmels und der heiligen Maria Mutter Gottes. Mit «Grosser Gott, wir loben dich», gesungen durch die Kirchenchöre der beteiligten Gemeinden unter der Leitung von Isidor Lombriser und mit herrlicher Unterstützung der grossen Orgel und einiger Instrumentalisten, nahm dieser einzigartige Gottesdienst an diesem grauen Novembersonntag einen würdigen Abschluss.