Freudentag für die Schützen
Nach alter Väter Sitte richtete die Feldschützengesellschaft Blauen das diesjährige Laufentaler Feldschiessen komplett im Freien ein. 608 Schützinnen und Schützen feuerten um den begehrten Kranz.

So wie es die Tradition eigentlich vorsah, wurden 12 Feldscheiben B4 im Hang des Oberfelds installiert und mit je einem Kugelfang aus Stahl ausgerüstet. Mit massivem Holz wurde der ganze Scheibenstand fachmännisch befestigt. «Diese aufwendige Einrichtung hat 500 Mannstunden erfordert», sagte dazu OK-Präsident Roman Schmidlin. Dank Sponsoren hätte das Budget von 4000 Franken gestemmt werden können. Der Schiessstand wurde ebenfalls im Freien eingerichtet und mit einem Regendach versehen. Daneben ein Zelt, in welchem die Munition und die Blätter bezogen und die guten Resultate gebührend gefeiert werden konnten. Die althergebrachte Schiessweise benötigte aber viel mehr Personal. Nach jedem Einzelschuss oder Kurzfeuer sprangen die Zeiger aus der Deckung und zeigten die Schüsse mit der Kelle an. Die Warner schrieben die Resultate auf Ansage der anwesenden Schützenmeister nieder. «Zum Schuss fertig, anschlagen, Feuer frei», lautete das Kommando des Feuerleiters Kuno Karrer und mit dem Feuerhorn bezeugte er den Zeigern, dass das Feuer eingestellt war.
18 Schüsse in drei Serien mit Zeitlimiten auf der Feldscheibe B4 ergaben maximal 72 Punkte. Für den Kranz brauchte es 57 Punkte, bei Senioren und Jugendliche war die Limite tiefer. 20 Prozent aller Schiessenden waren weiblichen Geschlechts. Am Samstagmorgen bei herrlichem Frühlingswetter durften sich einige Schützen bereits 69 Punkte schreiben lassen. Gespannt war man auf das Knacken der 70er-Grenze.
Die Beteiligung am Eidgenössischen Feldschiessen ist stabil. Franz Grun, Präsident des Schützenvereins Liesberg, ist zuversichtlich: «Wir haben gute und engagierte Jungschützen.» Es sei wichtig, dass die Jugendlichen Erfolg haben, einander motivieren und weitere Kollegen in den Stand mitbringen. Er plädiere auch für tiefe Mitgliederbeiträge, damit die Jungen bleiben. «Jeder Schuss kostet 40 Rappen ohne Anschaffung des Gewehrs», gibt Grun zu bedenken. Mehr Sorgen bereitet ihm die Tendenz, dass der Schiesslärm immer mehr zum Anstoss wird. Dabei habe das Schiesswesen eine gute Tradition und biete kameradschaftliches Zusammensein.