Feierliche Einweihung einer«grossen Kiste»
Zahlreiche Hindernisse galt es in zwölf Jahren zu überwinden, bis das neue Reservoir Rohrholz der Lüsseltaler Wasserversorgung (LWV) am vergangenen Samstag unter kirchlichem Segen offiziell eingeweiht werden konnte.
Grosser Bahnhof an diesem bedeckten Samstagvormittag im Breitenbacher Gebiet «Langi Rüti-Rohrholz», wo sonst Hündeler paradieren oder Freizeitsportler sich in die Höhe stressen. Die LWV hatte zur Einweihung ihres im Herbst 2015 in Betrieb genommenen Reservoirs Rohrholz geladen und sie kamen in Scharen, die vielen Wasserfachleute, früher in der Region gerne auch mal mit dem Titel «Wasserpapst» bedacht. Es säumten sich vor dem Reservoir-Eingang Damen und Herren von Kanton, den involvierten LWV-Gemeinden, den Planungs-, Bau- und Installationsfirmen. Und notabene dank Hans Borers glücklicher Eingebung auch die beiden Pfarrherren aus Breitenbach, Stéphane Barth von der reformierten und Markus Fellmann von der römisch-katholischen Kirchgemeinde. Zu einer offiziellen Einweihung eines solch lebensnotwendigen Bauwerkes drängt sich doch eine kirchliche Einsegnung geradezu auf, hatte sich Hans Borer, LWV-Baukommissionspräsident und Organisator dieses Anlasses, gesagt. Pfarrer Barth betonte in seiner Betrachtung, wie wichtig das Reservoir mit seinem kostbaren Wasser für die Bevölkerung sei. Dies mit einem Seitenblick auf die Sahel- und Saharazone, wo die Menschen ihre Kleider im heissen Wüstensand waschen müssten. «Wer da dürstet, der komme zu mir», zitierte er aus dem Evangelium nach Johannes und würdigte Wasser als grosses Geschenk Gottes. Pfarrer Fellmann bat um allzeit frisches Trinkwasser und fand ein Dankeschön angebracht, wenn wir den Wasserhahn öffnen. Vor dem Besprengen des 2,44 Millionen Franken teuren Bauwerkes mit «lötigem» Wasser betete er: «Segne dieses Wasserwerk und lasse die Quellen nie versiegen.»
Hürdenreicher Weg bis zur Inbetriebnahme
«Die LWV versorgt 9700 Menschen in vier Thiersteiner und der Baselbieter Gemeinde Brislach mit rund 680000 Kubimetern Trinkwasser pro Jahr», erinnerte Franz Häner, LWV-Päsident, an die Leistungen dieses interkantonalen Zweckverbandes, bevor er den hürdenreichen Weg von der ersten Planung anno 2004 über die acht Jahre lang andauernde Baubewilligungsphase bis zur Inbetriebnahme des neuen Reservoirs am 15. Oktober 2015 skizzierte. Sein langer Dank galt allen, die in irgendeiner Art am Bau beteiligt waren. So etwa auch Pascal Thönen, Teamleiter Tiefbau bei der Sutter AG in Nunningen, der die 34 mal 16 Meter grosse, dichte «Kiste» mit den zwei Wasserkammern von je 900 Kubikmetern in ihrer Funktionsweise mit dem menschlichen Körper verglich. Seine Eckzahlen verdeutlichten die Grösse des Reservoirs, so 7000 – 8000 Kubikmeter Aushub, 750 Kubikmeter Beton, 100 Tonnen Armierungsstahl und 2200 Quadratmeter Schalungsmaterial.
«Ich habe fünf Jahre darauf gewartet», meinte Urs Grolimund, Präsident der LWV-Betriebskommission, als er den silbrigen Monsterschlüssel aus den Händen von Hans Borer empfing und das Reservoir symbolisch für eine Besichtigung mit nachfolgendem Apéro aufschloss.