Fehlermanagement bedeutet Qualitätsmanagement

«Wenn etwas schiefläuft, wird das stigmatisiert, das ist schlecht für die Geschäftswelt», ist Daniel Fiechter überzeugt.

Fehler passieren: Referentin Isabelle Valibus (r.) zeigt an einer konkreten Übung, wie schnell Fehler passieren. Foto: Gaby Walther
Fehler passieren: Referentin Isabelle Valibus (r.) zeigt an einer konkreten Übung, wie schnell Fehler passieren. Foto: Gaby Walther

Der Geschäftsführer von Business Park Laufental & Thierstein – zum letzten Mal in dieser Rolle, danach übernimmt Thomas Bretscher die Leitung – hatte zum Infoabend «Erfolgreich scheitern» eingeladen. Es werde verkannt, dass Scheitern nichts Aussergewöhnliches sei, so Fiechter. Nur 50 Prozent der Start-ups seien nach fünf Jahren noch auf dem Markt. In Amerika herrsche diesbezüglich eine andere Kultur, Scheitern werde akzeptiert, als Chance und kreativer Prozess wahrgenommen. So würden zum Beispiel bei Apple 80 Prozent der entwickelten Produkte nicht an die Öffentlichkeit kommen.

Die Referentin Isabelle Valibus zeigte auf, wie die Erwartungshaltung auf Erfolg und die Angst vor Fehlern die Unternehmen hemmen können. Dabei könne man viel aus Fehlern lernen. So ergebe Fehlermanagement Qualitätsmanagement. Dabei stehe an erster Stelle von Qualität der Firma die Führung. Eine Fehlerquelle sei der Faktor Mensch. Menschen irren sich, sie sind emotional gesteuert. In Gruppen finden Interaktionen statt, welche jeder auf seine persönliche Art und Weise wahrnimmt. Um erfolgreich zu sein, genüge es nicht, Jagd auf Fehlervermeidung zu machen. Viel wichtiger sei es, aus Fehlern zu lernen und daran zu wachsen. Die Führung sollte ein Bewusstsein schaffen für einen positiven Umgang mit Fehlern. Fehler sollten zelebriert werden, weil etwas dazugelernt wurde. «Lernen durch Fehler verbindet und beflügelt die Fantasie», erklärte Isabella Valibus.

Erfolgreich gescheitert

Aus Fehlern gelernt hatte Patrik Doppler. Mutig erzählte er vom Misserfolg der Lancierung eines Spielzeugs. Eigentlich sei das Hauptgeschäft der Firma «doppler und saner» die Herstellung von Möbeln. Doch dann hätten er und sein Geschäftspartner sich von einer Idee ihres Grafikers hinreissen lassen. Farbige Steine, um damit eine Art Curling ohne Eis spielen zu können, wollten sie produzieren. Anfangs sah das Projekt vielversprechend aus und das Spiel wurde erfolgreich an der Swiss Toy in Bern präsentiert. Doch verschiedene Umstände führten dazu, dass die Produktion nicht wie geplant stattfinden konnte und das Geld knapp wurde. Schliesslich musste der Traum aufgegeben werden. Zurückschauend stellt Patrik Doppler fest, dass er viel an Erfahrung gewonnen habe. Er wisse nun, wo seine Stärken und Schwächen liegen, und die Konzentration auf das Kerngeschäft, nämlich Innenarchitektur und Möbelherstellung, sei für ihn der richtige und erfolgreiche Weg.

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