Es geht weiter in der ehemaligen Fabrik

Seit 20 Jahren kann in der Biomill getanzt und Livemusik erlebt werden. Das Jubiläumsjahr startet nach einer kurzen Pause mit einem neuen Team. ­Gefeiert wird die Wiedereröffnung am Samstag mit einer Bravohits-Party.

Der neue Vorstand: (v. l.) David Bollig, Salome Stebler und Patrick Nagele übernehmen das Zepter in der Biomill. Foto: zvg

Eigentlich ist David Bollig Informatiker. Doch seit sechs Jahren betreibt er eine Räumungsfirma und in Räumlichkeiten der ehemaligen Futterfabrik Biomill beim Ortsausgang von Laufen eine Brockenstube. Seit Anfang Jahr ist er nun auch Präsident des Kulturvereins Biomill. «Seit ich 17 Jahre alt bin, träume ich davon, einen Club zu besitzen. Als ich erfuhr, dass Serge Borer den Kulturkeller Biomill aufgeben will, habe ich mich nebst zwei anderen Interessierten darum beworben und den Zuschlag erhalten», erzählt der 39-Jährige. Er machte sich auf die Suche nach weiteren Musikbegeisterten und konnte Patrick Nagele und Salome Stebler als Vorstandsmitglieder und vier weitere Personen als Vereinsmitglieder gewinnen. «Unser Ziel ist es, die ­Biomill wie bisher weiterzuführen. Wir ­wollen Bands aus der Region berücksichtigen, für unbekannte Bands ein Sprungbrett sein und vor allem die Musikkultur wiederbeleben. Es fehlt an Ausgangsmöglichkeiten in der Region. Alles geht nach Basel», so Nagele. Nebst Konzerten verschiedenster Musikrichtungen von Rock bis Hip-Hop will der Verein auch eine Comedy-Night, eine Jamsession und einen grossen Sommerevent durchführen. Mit den verschiedenen Anlässen wollen sie unterschiedliche Generationen ansprechen. Geplant sind alle zwei bis drei Wochen eine Veranstaltung. «Wir machen das alle ehrenamtlich», erklärt Bollig. Inzwischen habe er schon einiges Geld in Neuanschaffungen und Renovationen wie in die Technik, das Licht, die Lüftung oder den Backstagebereich gesteckt. Im Aussenbereich entsteht ein Foodcorner. Der Aufenthaltsraum mit Fumoir soll ebenfalls erneuert werden. Nebst Konzerteinnahmen will der Verein mit einem Crowdfunding weiteres Geld beschaffen.

Gegründet und geführt wurde das Laufner Kultlokal von 1994 bis 2019 von Manfred Lindenberger und seinem Team. Das Industrieareal Birsmill, wo sich nebst dem Musikklub unter anderem noch Übungsräume für lokale Bands, die Brauerei Birsfallbier, eine Boulderhalle und ein Messerschmied befinden, gehört dem Laufner Unternehmer Urs Bieli, der die Räume dem Verein zu günstigen Konditionen vermietet. Nebst zahlreichen lokalen Bands traten in der Biomill bekannte Grössen wie ­Müslüm, Steff la Cheffe oder Brandhärd auf. Die Wiedereröffnung in den Keller­räumen der Birsmill wird am Samstag mit einer Bravohits-Party gefeiert. Einlass ist ab 18 Jahren. Die Biomill kann zu Fuss oder per Shuttletaxi erreicht werden. Parkplätze sind ebenfalls genügend vorhanden.

www.biomillaufen.chwww.crowdify.net/de/projekt/biomill-umbau

Weitere Artikel zu «Laufen/Laufental», die sie interessieren könnten

«Wir müssen den Gürtel enger schnallen»
Laufen/Laufental10.09.2025

«Wir müssen den Gürtel enger schnallen»

An einer Info-Veranstaltung wurde aufgezeigt, wie Laufen sich finanziell erholen könnte. Dabei müssen Ausgaben sinken und die Erträge — sprich: Steuern —…
Verschiedene Rassen: Bei der schwarzgefleckten Holstein-Kuh steht die Milchproduktion im Vordergrund. Fotos: Katja Schmidlin
Laufen/Laufental10.09.2025

Eine Feier des bäuerlichen Lebens

Nach 20 Jahren fand am letzten Samstag auf dem Burghof Röschenz wieder eine Viehschau der Laufentaler Viehzüchtergenossenschaft statt. «110 Jahre VZG Laufen und…
Die 18-Millionen-Franken-Frage für Röschenz
Laufen/Laufental10.09.2025

Die 18-Millionen-Franken-Frage für Röschenz

Die seit Jahren geplante Erneuerung der Schul- und Sportinfrastruktur kommt nun vor die Gemeindeversammlung — und der Gemeinderat beantragt, die Kredite für die…