Endlich: Der Stadtrat ist zufrieden mit dem Entscheid des Souveräns
An der Laufner Gemeinde-versammlung von letztem Donnerstag wurden zwei Geschäfte genehmigt, die seit Jahren in Planung sind: Dem Baukredit Bierkellerweg sowie dem Teilzonenplan Dürrenbodenweg wurde mit grossem Mehr zugestimmt.

Laufen möchte wachsen und gute Steuerzahler anlocken, denn die Finanzlage der Stadt ist nicht rosig. Bereits 2005 genehmigte der Regierungsrat Baselland die Zonenvorschrift «Siedlung» und definierte für den Dürrenboden die Wohnzone W2a mit Quartierplanpflicht. Nach langjährigen Verhandlungen mit dem Kanton, den Landeigentümern, der Stadt und einem öffentlichen Mitwirkungsverfahren im letzten Juni stimmten die knapp 100 Stimmberechtigten am letzten Donnerstag an der Gemeindeversammlung in Laufen dem Teilzonenplan Dürrenboden einstimmig zu. «Endlich», frohlockte der Stadtrat. An bester Lage können dort nun zweigeschossige Wohneinheiten entstehen. Genehmigt wurden gleichzeitig die Bau- und Strassenlinienpläne. Hecken sollen eine natürliche Abgrenzung zum Landwirtschaftsland bilden. Rolf Richterich machte darauf aufmerksam, dass die eingezeichnete Strasse zur Bewirtschaftung der Felder in der nördlichen Begrenzung des Dürrenbodens mit drei Metern zu schmal sei. Landwirtschaftliche Fahrzeuge würden heute mehr Breite brauchen. Er beantragte erfolgreich, diesen Weg zur Nutzung für die Landwirtschaftsbewirtschaftung zu streichen.
Im weiteren Vorgehen wird nun die Planauflage und Genehmigung durch den Regierungsrat folgen, sowie die weiteren üblichen notwendigen Schritte. Im 2027 ist der Beginn der Bautätigkeit geplant. Einstimmig genehmigt wurde der Generelle Entwässerungsplan Dürrenboden.
Treppenweg gestrichen
Ein Geschäft, das ebenfalls schon lange anstand, ist der Neubau der Strasse Bierkellerweg. Bereits 2005 wurde diese als Sammelstrasse in den Strassennetzplan aufgenommen. Im Juni 2024 wurde das Traktandum zurückgewiesen. Letzte Woche bewilligten nun die Stimmberechtigten für den Neubau Bierkellerweg inklusive Wasserversorgung und Kanalisation einen Kredit von 1780000 Franken. Der Baubeginn ist auf Sommer 2026 vorgesehen. Eine Votantin stellte den Antrag, den Treppenweg zur Weststrasse, der als Abkürzung für die Fussgänger vorgesehen war, zu streichen. «Die Treppen können weder Eltern mit Kinderwagen, Menschen im Rollstuhl noch ältere Personen, die schlecht gehen können, nutzen», so ihre Argumentation. Die Stadt könne die 60000 Franken sparen, fand sie. Die Anwesenden waren gleicher Meinung und dieser Posten wurde gestrichen.
Ortsplanungsrevision
Als weiteres Traktandum stand ein Planungskredit für die Ortsplanungsrevision von 410000 Franken an. Eine Revision sollte alle 15 bis 20 Jahre stattfinden, erklärte Stadtrat Daniel Scholer in seiner Ausführung. Im Saal kamen einige Bedenken auf, ob man sich das in der aktuellen, schlechten finanziellen Situation leisten könne und wie dringend eine solche Revision sei.
Ein Anwesender schlug vor, die Revision um fünf Jahre zu verschieben. Scholer hatte diese Fragen erwartet. «Wie weit können wir verantworten, eine Ortsplanrevision nicht durchzuführen?», fragte er in die Runde. «Wenn wir dies verpassen, verhindern wir, dass tolle externe Ideen eine Chance erhalten. Dann müssen wir immer Sonderbewilligungen verteilen, anstatt zuvor eine Struktur zu erstellen, um zum Beispiel Gewerbezonen zu definieren und festzulegen, wie die Gemeinde aussehen und wachsen soll», meinte Scholer. In den nächsten 25 Jahren werde es nicht möglich sein, weiteres Land einzuzonen. Umso wichtiger sei es, sich Gedanken zu machen, wie die freien Zonen genutzt werden sollen. Durch eine Ortsplanrevision können Investitionen geplant, neue Wohnräume geschaffen und dadurch hoffentlich der hohe, ausgegebene Betrag für die Revision wieder hereingeholt werden. «Diese Investition ist taktentscheidend und bringt Landsicherheit für Investoren. Der Entscheid ist unbedingt notwendig», bekräftigte Stadtpräsident Pascal Bolliger. Der Souverän sah dies auch so und stimmte der Ortsplanrevision mit grossem Mehr zu.