Bernhard Heusler referierte in Laufen
Die vier regionalen Serviceclubs luden zum gemeinsamen Anlass in den Rosengarten Laufen. Gastreferent Bernhard Heusler, ehemaliger FCB-Präsident, sprach über wirksame Führung, Teamgeist und Selbstreflexion.

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr mit SRF-Sportjournalistin Seraina Degen war auch dieses Jahr der Sport das verbindende Thema. Der Einladung der vier Serviceclubs — Lions Club Laufental-Thierstein, Rotary Laufen, Schweizerische Philanthropische Gesellschaft, Kreis Laufen Union, und Kiwanis Breitenbach — folgten am Mittwoch vergangener Woche rund hundert Personen. Das jährliche Treffen, das dieses Mal turnusgemäss von der Philanthropischen Gesellschaft ausgerichtet wurde, dient hauptsächlich dem Austausch und der Vernetzung zwischen den verschiedenen Clubs, die sich allesamt dem gemeinnützigen Engagement verpflichtet fühlen.
Nach der Begrüssung durch Matthias Kottmann, Vizepräsident der Philanthropischen Gesellschaft, und einem ersten Gang aus der Küche des Seniorenzentrums Rosengarten hielt Bernhard Heusler, Jurist, Unternehmer und bis 2017 Präsident des FC Basel, den ersten Teil seines Referats. Passend zu seiner Vergangenheit in zwei «Halbzeiten» gegliedert, widmete er sich der Frage, was wirksame Führung ausmacht und warum sie immer beim Menschen beginnt. Unter dem Titel «Fünf Impulse für wirksame Führung» verband Heusler Anekdoten aus seiner Zeit im Spitzensport mit Reflexionen über Verantwortung, Teamgeist und Selbstführung. «Vergangenheit ist da, um daraus zu lernen», sagte Heusler zu Beginn und machte damit deutlich, dass Führung für ihn kein starres Konzept ist, sondern ein fortlaufender Lernprozess. Heusler führte sein Referat humorvoll und erfrischend offen und sprach auch über eigene Fehler: «Ich bin kein Wissenschaftler, ich gebe Impulse und ich habe vieles präsent, weil ich früher ebenfalls Fehler gemacht habe.» Führung sei kein Selbstzweck, sondern ein Zusammenwirken. Sie verlange Bewusstsein für Menschen, Respekt vor Verschiedenheit und insbesondere die Fähigkeit zur Selbstreflexion. In seinen Ausführungen spannte Heusler den Bogen von der Steinzeit bis in die digitale Gegenwart: «Früher jagten wir Mammuts, heute jagen wir Ziele, und es war schon immer so, dass wir gemeinsam erfolgreicher sind.» Im zweiten Teil vertiefte Heusler die Themen Motivation und Resilienz. Gute Führung beginne mit dem Bewusstsein, ein Vorbild zu sein, sagte er: «Wir stammen vom Affen ab und äffen nach. Was wir vom Team erwarten, müssen wir selbst vorleben.» Mit Blick auf seine eigene Zeit beim FC Basel – in der er acht Meistertitel in Folge feiern durfte – betonte er, Erfolg sei nur möglich, wenn Menschen freiwillig Verantwortung übernehmen, auch jenseits des Organigramms. Kleine Erfolge zu würdigen und Fehler zuzulassen, gehöre ebenso dazu wie die Bereitschaft, Veränderungen anzunehmen und auch einmal unbequeme Entscheidungen zu fällen. «Wenn ich damals allein gewesen wäre, wäre ich gebrochen», so Heusler rückblickend. «Erfolg gründet immer auf Teamarbeit.» In diesem Zusammenhang gab Heusler den Anwesenden ausserdem den Rat mit auf den Weg, sich immer mit Menschen zu umgeben, die ehrlich ihre Meinung äussern. Im Erfolg habe man viele Freunde, nicht alle seien aber nachhaltig oder echt.
Zum Schluss wagte Heusler den Blick nach vorn: Künstliche Intelligenz sei mehr als ein Werkzeug. Sie stelle die Grundlagen menschlicher Zusammenarbeit infrage. «KI schwächt in meinen Augen das Fundament des Teamworks: das Grundvertrauen. Sie lernt autonom und entscheidet kalt und emotionslos.» Diese Entwicklung bereite ihm Sorgen.
Begleitet wurde der Abend von einem feinen Viergangmenü aus der Küche des Seniorenzentrums Rosengarten. Zum Abschluss überreichten die vier Serviceclubs einen symbolischen Spendenscheck über 2000 Franken an Daniel Christ vom LaufeHuus. Die Einrichtung begleitet Menschen in schwierigen Lebenssituationen und bietet ihnen vorübergehend Wohnraum und Unterstützung an. Bernhard Heusler verzichtete zugunsten der Institution auf seine Gage.


