Eldorado für Schnäppchenjäger
Der Liesberger Flohmarkt zog letzten Sonntag die Besucher in Scharen an. Über 100 Stände luden bei schönstem Frühlingswetter zum Auskundschaften ein.

Glücklich zeigt Thomas Heer sein prallgefülltes Portemonnaie. Der Liesberger hat einige sehr erfolgreiche Stunden hinter sich. Mit null Franken in der Tasche war er am Morgen zur Mehrzweckhalle Seemättli gekommen. In aller Ruhe hatte der Postangestellte vor der Halle seinen Stand aufgebaut. Mittlerweile ist es Nachmittag. Heer strahlt vor Freude über das grosse Interesse der Marktbesucher. Immer wieder schlendern potenzielle Käufer an seinem Verkaufstisch vorbei. Alle paar Minuten wird über Preise verhandelt und der Betrag in der Brieftasche grösser.
Zu kaufen gibt es bei Thomas Heer alles Mögliche. Hier eine Landkarte, da eine verzierte Kaffeetasse. In der Mitte des Tisches sitzt eine Keramikpuppe in einem Schaukelstuhl. Wie bei Heer ist an den meisten Ständen ein buntes Allerlei zu finden. Für den bereits zweiten Liesberger Flohmarkt in diesem Jahr wurden wieder etliche heimische Keller und Dachstöcke geplündert. Im Innern der Mehrzweckhalle Seemättli liegt deshalb ein leichter Staubgeruch in der Luft.
Beim Gang durch die Halle sind sehr häufig Gespräche auf Französisch zu hören. Vreni Kohler vom Organisationskomitee freut sich über die vielen Gäste aus dem Jura. Ein Resultat der Werbeoffensive, die im Vorfeld veranstaltet wurde. Dank dieser haben auch Roger Sauter und Beat Annaheim den Weg von Basel nach Liesberg gefunden. Die beiden begeisterten Flohmarkgänger stöbern im Getümmel nach raren Sammlerstücken. «Ich bin heute auf einen kleinen Modelltrabi gestossen, den ich schon seit langer Zeit gesucht habe», frohlockt Annaheim.
Sammler wie die Besucher aus Basel sind diesen Sonntag in Liesberg bestens aufgehoben. Draussen trifft man auf drei junge Männer, die eine riesige Anzahl DVDs nach Perlen durchstöbern. Gemeinsam suchen sie nach dem einen Streifen, der sich zum neuen Kultfilm der Gruppe mausern könnte.
Seit einem Jahr zieht es Kurt Schoch an den Liesberger Flohmarkt. Der Riehener verkauft an seinem Stand Fasnachtplaketten, alte Ansichtskarten und diverse eidgenössische Münzen. Das wertvollste Stück der Sammlung, die erste Basler Fasnachtsplakette aus dem Jahr 1911, bewacht er wie seinen Augapfel. Stolze 2500 Franken müssen dafür den Besitzer wechseln.