Die Tradition der Ziegelherstellung ist tief verwurzelt in Laufen

Die Zürcher Ziegeleien betreiben in Laufen ein Ziegelwerk. Die Menschen folgten in grosser Zahl der Einladung zu einem Festanlass auf dem Werkgelände an der Wahlenstrasse.

Manche Gäste dürften gestaunt haben über die Grösse des Areals an der Wahlenstrasse, wo die frühere Tonwarenfabrik ihre Werkhallen hat. Seit einigen Jahren gehört das Werk zu den Zürcher Ziegeleien (ZZ), die ihrerseits Teil der Swisspor-Gruppe sind. Entlang den Wegen auf dem Festgelände standen Palettentürme mit Dachziegeln aller Art, verpackt und transportfähig.

Die ZZ gibt es seit 160 Jahren, die Tonwerke Laufen seit 1892. Dies und weitere Daten und Erfolge des Unternehmens erfuhren die Besucherinnen und Besucher am Samstag auf dem weitläufigen Firmengelände. Wer wollte, konnte an einer Führung teilnehmen. Es gab einen spielerischen Parcours mit diversen Etappen. So konnten die Teilnehmenden Weitwurf mit Tonziegel-Rohlingen machen. Oder sie mussten schätzen, wie schwer eine Palette mit 240 Dachziegeln ist (825 Kilo). Überall standen Getränkestände, begehrte Anlaufstellen angesichts des warmen und sonnigen Wetters. Daneben gab es eine Grillstrasse, an der Dutzende Hungrige gleichzeitig ihr Spiessli oder ihre Wurst grillieren konnten. In Foodtrucks wurden Spezialitäten aus Südamerika, Griechenland und Italien angeboten.

Alle zehn Minuten stand eine halbstündige Führung durch das Werk an, ein Angebot, das von sehr vielen Besuchenden gerne in Anspruch genommen wurde. Auch an die Kinder dachten die Organisatoren. Für sie gab es zahlreiche spielerische Aktivitäten. So konnten sie an einem Bagger ihre Geschicklichkeit testen. Oder sie konnten in einem Atelier mit legosteingrossen Ziegeln Häuser bauen. Auch stand ein Kran bereit, um schwindelfreien Gästen einen Blick von oben auf das Gelände zu ermöglichen.

Dutzende von Festgarnituren sorgten für genügend Sitzplätze. An einigen Stellen waren Holzpaletten aufgetürmt und mit Sitzkissen versehen. Auch sie waren eine beliebte Anlaufstation für kurze Pausen.

Auf der «Dorfbühne» moderierte ­Sonja Kälin den Reigen von kurzen Ansprachen. So stellte Regierungspräsident Isaac Reber mit Genugtuung fest, dass die Tradition der Ziegelherstellung, die es in Laufen schon im Mittelalter gab, erfolgreich weitergeführt werde. Als Bau- und Umweltschutzdirektor freue es ihn besonders, dass die Produktion kaum Abfälle produziere, die Produkte langlebig seien — und vor allem benötige das Grundmaterial, der Opalinuston, keine langen Transportwege. Auch Stadtpräsident Pascal Bolliger würdigte die Bedeutung der Zürcher Ziegeleien für den Industrieort Laufen. Er hob vor allem die neu gebaute Photovoltaikanlage hervor, die eine Fläche von über 13000 Quadratmetern mit 700 Modulen Solarenergie liefert, die 550 Haushalte mit Strom versorgen könnte. Im Fall der ZZ wird dieser Strom für den Eigenbedarf genutzt.

Und Michael Fritsche, CEO der ZZ, ging in seinen kurzen Ausführungen auf die 160-jährige Geschichte des Unternehmens ein. Nach diversen Handwechseln, auch ins Ausland, sind die Werke wieder in Schweizer Hand und Teil der Swisspor-Gruppe der Familie Alpstaeg. Auch er wies auf die Nachhaltigkeit von Produkten aus Ton hin. Denn sie sind sogar recyclingfähig.

Wie die offiziellen Redner zeigten sich auch die Gäste aus der Region beeindruckt, zum einen vom modernen Werk an der Wahlenstrasse, zum anderen aber auch von dem vielfältigen Angebot auf dem Festplatz.

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