Die Genossenschaftsbank wird 125 Jahre alt
Die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein feierte am vergangenen Wochenende das 125-Jahr-Jubiläum mit einer Orientierungsversammlung und Mitgliederanlässen.

Am 21. Dezember 1899 wurde die erste Raiffeisenkasse der Schweiz in Bichelsee statutarisch gegründet, als Bank der ländlichen Bevölkerung mit genossenschaftlichen Strukturen. 1899 war das Jahr, in welchem noch das Goldvreneli als Zahlungsmittel im Umlauf, die Schweiz Teil der Lateinischen Münzunion war und der Bundesrat im Parlament einen zweiten Anlauf mit einer Vorlage zur Gründung der Schweizerischen Nationalbank unternahm. Als zweite und dritte Raiffeisenkasse schweizweit wurden die ehemaligen Raiffeisenbanken Büsserach und Seewen ebenfalls vor 125 Jahren gegründet. 1902 entstand der Schweizerische Raiffeisenverband und vor 100 Jahren folgte in der hiesigen Region die Gründung der ehemaligen Raiffeisenbank Bärschwil. Die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein feierte alle diese Jubiläen am letzten Wochenende mit diversen Anlässen.
Mit einer Orientierungsversammlung für die Mitglieder in der Eishalle Laufen begann am Freitagabend das festliche Wochenende. Verwaltungsratspräsident Peter Wagner sprach zunächst über das Geschäftsjahr 2024. Die Bank habe ein gutes Geschäftsjahr hinter sich, sagte er. Tatsächlich weist die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein für das Geschäftsjahr 2024 einen überdurchschnittlichen Jahresgewinn aus und gewann neue Kundinnen und Kunden sowie neue Genossenschaftsmitglieder. Peter Wagner lobte explizit die Mitarbeitenden, welche die Strategien des Verwaltungsrats täglich umsetzen und zum Erfolg beitragen würden. Wagner sprach auch über nicht geglückte IT-Projekte im vergangenen Jahr. «Uns fehlt nach wie vor Software, die das Tagesgeschäft erleichtern würde, und es ist auch nicht klar, wann die kommt», gestand er ein. Wagner sprach hier einerseits die Software-Flops für das Hypothekengeschäft und die Kundenberatung an. Zusätzlich scheiterte auch die Einführung der neuen Bank-App, die 2024 nach einem Jahr Testbetrieb gestoppt werden musste und einen Verlust von 47 Millionen Franken einfuhr. Anschliessend lieferte Hannes Häner, Vorsitzender der Bankleitung, Zahlen zum Wachstum bei den Hypotheken (über 50 Mio. Franken), zur Bildung neuer Reserven (5,5 Mio. Franken) zum Jahresgewinn (1,36 Mio. Franken) und zur Steuerabgabe (880000 Franken). Mit Blick auf die Zukunft rückten Wagner und Häner die schwindende Bedeutung des Bargeldes und die entsprechende Anpassung beim Bancomatennetz sowie den Schutz der Kunden vor Kriminalität im Digital Banking in den Fokus.
Abschliessend wurden die neugewählten Verwaltungsratsmitglieder Regula Blättler und Thomas Kübler begrüsst und der ausscheidende Verwaltungsrat Rolf Jeker verabschiedet. Nach dem Abendessen und einem Auftritt von Oesch die Dritten schloss der Anlass bei Kaffee und Dessert. Als weitere Anlässe an diesem Wochenende ging am Samstag «Raiffeisen Rockt» mit Bostich und Marc Sway in Nunningen über die Bühne und am Sonntag fanden Brunches in Bärschwil, Büsserach und Seewen statt.