Eine Renovation als Chance

Über eine Million Franken kostet die Renovation der St. Katharinenkirche in Laufen. Geld, das zuerst aufgetrieben werden muss.
Die Laufner St. Katharinenkirche ist zurzeit in aller Munde. Das denkmalgeschützte Bauwerk ist einsturzgefährdet und musste Ende Oktober aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Dies hat weitreichende Folgen für die rund 120 Personen zählende Kirchengemeinde: Bis auf weiteres fallen die Gottesdienste aus, die Kirche kann nicht für Konzerte genutzt werden und auch andere Veranstaltungen wie zum Beispiel die Christbaumfeier für Kinder müssen in das christkatholische Kirchgemeindehaus verlegt werden. Nicht zuletzt ist die Katharinenkirche ein Wahrzeichen für Laufen. Schuld für den Zerfall sind der Zahn der Zeit und der Hausbockkäfer. Tragende Balken sind morsch und vermögen das Dach nicht mehr ausreichend zu stützen. Die Kosten für die dringlichsten Massnahmen belaufen sich auf über eine halbe Million Franken, die Gesamtsanierung schlägt mit 1,2 Millionen Franken zu Buche – ein Betrag, den die christkatholische Kirchengemeinde Laufen nicht stemmen kann. Die Pfarrerin Denise Wyss und die Vizepräsidentin des Kirchenrates Fabienne Leutenegger blicken aber dennoch zuversichtlich in die Zukunft. Mittels Fundraising sollen die notwendigen Mittel gefunden werden. Bereits hat sich der Swisslos Fonds angemeldet, ein entsprechendes Gesuch soll demnächst gestellt werden. Aber auch eine Crowd-fundingfirma hat sich bereits gemeldet und Unterstützung angeboten. Die Solidarität zeigt sich aber vor allem in Laufen selbst: Schon seit einigen Wochen kann in den Laufner Bäckereien das Katharinenbrot gekauft werden – ein Franken von jedem verkauften Brot wandert in die Sanierungskasse. Pfarrerin Denise Wyss bedauert natürlich dennoch, dass die Kirche schätzungsweise für ein Jahr geschlossen bleiben muss – sollte die Finanzierung glücken, dauert es nämlich mindestens ein halbes Jahr, bis die Kirche nur betreten werden kann, von weiterführenden Arbeiten ganz abgesehen. Fabienne Leutenegger freut es besonders, dass in Laufen die Ökumene so gut funktioniert: Die christkatholische Gemeinde geniesst zurzeit in der reformierten Kirche Laufen Gastrecht. Denise Wyss möchte die Lücken aber auch mit Tischpredigten im Kirchgemeindehaus füllen. Um die Zukunft der Katharinenkirche zu sichern, hält die Pfarrerin eine neue Trägerschaft für das Mittel der Wahl, diese könnte beispielsweise aus einer Stiftung bestehen. Ausserdem hat die Pfarrerin den Verein «Freunde der Katharinenkirche» initiiert. Für diesen können sich auch Nicht-Kirchenmitglieder melden und für die Katharinenkirche einsetzen. Sobald ein Vorstand gefunden ist, soll der Verein gegründet werden.