Eine langwierige Baustelle wegen der Sanierung der Hauptstrasse

In Dittingen kam es zur Belastungsprobe: Seit zwei Jahren lebt die Bevölkerung mit Baulärm und Verkehrs- beschränkungen.

Grosse Herausforderung für alle Betroffenen: Trotz der Einschränkungen zeigte die Bevölkerung viel Verständnis für die Arbeiten. Foto: Bea Asper

Die ländliche Idylle von Dittingen ist getrübt. Im Dorf ist es lärmig und auf der Strasse herrscht Anspannung. Der Kanton Basel-Landschaft startete vor zwei Jahren in Dittingen die Bauarbeiten für die Sanierung der Hauptstrasse und die Umsetzung der Hochwasserschutzmassnahmen. Die Einwohnergemeinde und die Burgerkorporation Dittingen nutzten die Gelegenheit, um ihr Leitungsnetz zu erneuern. Da während der Bauarbeiten die Zufahrten gewährleistet werden mussten, zogen sich die Arbeiten in die Länge und sie dauern voraussichtlich noch bis Ende dieses Jahres. «Die Belastung war und ist hoch: für die Anwohner, doch auch für die Bauarbeiter, die ihre Arbeiten verrichten und dabei den Verkehrsteilnehmenden ausweichen müssen», sagt Gemeinderat Eduard Jermann. Die Baustelle sei komplex, da habe es auch die eine oder andere Überraschung gegeben, im Winter zum Beispiel eingefrorene Wasserleitungen. «Probleme konnten jeweils rasch gelöst werden und wo immer es möglich war, haben wir die Anliegen aus der Bevölkerung berücksichtigt», sagt Jermann. Nachgefragt beim Kanton Basel-Landschaft bestätigt Mediensprecherin Andrea Tschopp, dass die Baustelle in Dittingen für alle Betroffenen eine grosse Herausforderung darstellte: «Es ist uns bewusst, dass das Projekt für die Bevölkerung von Dittingen einiges abverlangt. Zu Beginn der Bauarbeiten haben wir in wöchentlichen Sprechstunden die interessierte Anwohnerschaft informiert, ihre Fragen beantwortet und ihre Anliegen aufgenommen.» Trotz der Einschränkungen seien die Reaktionen der Bevölkerung mehrheitlich positiv gewesen. «Einzelne ­Unstimmigkeiten konnten wir in persönlichen Gesprächen klären. Die Bevölkerung zeigt sehr viel Verständnis für die Arbeiten. An dieser Stelle möchten wir uns dafür bedanken», hält Tschopp fest.

Das Projekt beinhaltet den Ausbau der bestehenden Bacheindolung auf ein hundertjährliches Hochwasserereignis, da die bestehende Bacheindolung in der Dorfstrasse in Dittingen den heutigen ­Anforderungen bezüglich Hochwasserschutz nicht mehr genügt. «Aufgrund des grösseren Platzbedarfs der neuen Eindolung gegenüber der alten Leitung müssen sämtliche Werkleitungen (Telefon, Strom, Wasser, TV, Abwasser) neu verlegt werden. Zudem wird der gesamte Strassenraum zwischen der Einmündung des Schulwegs und der Alten Strasse neugestaltet. Um die Sicherheit der Fussgänger zu erhöhen, wird neu ein Trottoir realisiert», führt Tschopp aus. Die Kosten liegen für den Kanton bei 2,9 Millionen Franken.

Auf die Frage, warum sich die Arbeiten verzögerten, erklärt Tschopp: «Die Platzverhältnisse sind sehr beengt und die Ausführung erfolgt unter Verkehr. Der einspurige Durchgangsverkehr wirkt sich stärker als ursprünglich angenommen auf die Bauarbeiten aus. Zudem kam es während der Ausführung zu Unvorhergesehenem. So wurden beispielsweise Leitungen gefunden, die nicht oder an anderer Stelle im Kataster erfasst waren. Dies trug ebenfalls zu den Verzögerungen bei. Weiter wurde das Projekt durch Arbeiten seitens anderer Projektbeteiligter ergänzt, was ebenfalls den Mehrbedarf an Zeit erhöhte.»

Seit der Ankündigung des Sanierungsprojektes vergingen 16 Jahre. Ein Infrastrukturprojekt von dieser Grösse benötige eine entsprechende Vorlaufzeit, sagt Tschopp dazu. Am Projekt seien neben dem Tiefbauamt Baselland die Gemeinde und weitere Projektpartner beteiligt. «Die nötige Koordinationsarbeit ist komplex, der Planungsaufwand entsprechend hoch.» Bei der Projektplanung mussten zudem die bestehenden Grundwasserverhältnisse berücksichtigt werden. «Hierfür wurden unter anderem zusätzlich alternative Eindolungssysteme untersucht. Ein weiterer zeitaufwendiger Faktor waren die Landerwerbsverhandlungen.» Der Zeitplan sehe vor, dass die Hauptarbeiten noch bis Ende 2024 andauern. «Die Deckbelagsarbeiten können aufgrund der notwendigen Witterungsverhältnisse dann erst im Sommer 2025 ausgeführt werden», so Tschopp.

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