Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag

Der 2010 verstorbene Kunstmaler Severin Borer hätte an Silvester 2014 seinen 90. Geburtstag feiern können. Zu diesem Anlass wird am Donnerstag, 15. Januar, eine Gedenkausstellung zu Ehren des Büsserachers in der Galerie Kulturforum Laufen eröffnet.

Renata Borer (l.) und Eva Bächtold: Die Tochter von Severin Borer bespricht mit der Kunsthistorikerin die Ausstellung. Fotos: Martin Staub

Renata Borer (l.) und Eva Bächtold: Die Tochter von Severin Borer bespricht mit der Kunsthistorikerin die Ausstellung. Fotos: Martin Staub

Unverkäuflich: Ein Landschaftsbild (1988) von besonderem Wert für die Familie.

Unverkäuflich: Ein Landschaftsbild (1988) von besonderem Wert für die Familie.

Severin Borer hat ein immenses Werk hinterlassen. Bis zu seinen letzten Lebenstagen im September 2010 war der umtriebige Maler täglich in seinem Atelier anzutreffen.

Noch für seine allerletzte Ausstellung im AZB Breitenbach im Mai 2010 war der bekannte Schwarzbube darum bemüht, die beste Auswahl seines Schaffens zu präsentieren. Diese Arbeit blieb nun für die Gedenkausstellung seiner Tochter Renata Borer und Enkelin Karin Borer vorenthalten. Die beiden – ebenfalls Kunstschaffende – haben vor einigen Monaten angefangen, einerseits das umfassende Lager des Künstlers zu sortieren und andererseits die Präsentation im alten Schlachthaus in Laufen vorzubereiten. «Zum Glück konnten wir hier in Büsserach geeignete Räumlichkeiten finden, um die über 400 Bilder auf Leinwand und ebenso viele auf Papier übersichtlich auszulegen», zeigt sich Renata Borer erfreut. Nur dank der Sorgfalt ihres Vaters, der sämtliche Verkäufe mit Foto und Adresse notiert hatte, konnten die beiden Kuratorinnen feststellen, dass zudem mindestens 400 Werke Severin Borers in den Häusern der näheren und weiteren Umgebung hängen müssten.

Was geschieht mit den Nachlässen?

Diese Frage beschäftigt Renata Borer allgemein. Sie und ihre Nichte Karin Borer fanden eine Möglichkeit mit einer Website über Severin Borer, welche bis zur Eröffnung der Gedenkausstellung aufgeschaltet sein wird. «Die meisten der Bilder auf Leinwand hat meine Nichte digitalisiert und können nun unter ‹www.severinborer.ch› gefunden werden», erklärt Renata Borer.

Severin Borer hat auch viele unvollendete Bilder hinterlassen. In Daniel Karrer, einem jungen, bereits bekannten Basler Künstler, haben die beiden Kuratorinnen einen Maler gefunden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese unfertigen Bilder zu überarbeiten. Er wird Zitate (originale Bildausschnitte) von Severin Borer stehen lassen und die Bilder in seinem eigenen Stil fertigstellen. «Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung», findet Renata Borer. Eine Ausstellung mit diesen Werken wird im Februar im Rahmen der Art Rotterdam stattfinden.

Vorbereitung in der Endphase

Die Auswahl für die Ausstellung in der Galerie Kulturforum Laufen dürfte den beiden Kuratorinnen noch in den letzten Tagen einiges Kopfzerbrechen bereiten. «Wir möchten eine repräsentative Auswahl von Grossformaten – Landschaften, Porträts, Dorfpartien, Stillleben – aber auch einen Teil der unzähligen Druckarbeiten präsentieren», sagt Renata Borer.

Mit Severin Borers Werk hat sich auch die Kunsthistorikerin Eva Bächtold aus Basel beschäftigt. Sie wird anlässlich der Ausstellungs-Vernissage kommenden Donnerstag, 15. Januar, 19.00 Uhr, in die interessante Gedenkschau einführen. Heinz L. Jeker, Präsident des Kantonalen Kuratoriums für Kulturförderung Solothurn – und wie der Künstler aus Büsserach – wird Severin Borers Schaffen würdigen.

 

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